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„Schüler im Chefsessel!“ – Mein Tag in dem Unternehmen „AFG-Recycling GmbH & Co. KG“ am 24. April 2017 · 6. Juni 2017Unsere Trinkflaschen kaufen wir alle bequem in einem Supermarkt und können sie nach Gebrauch gemütlich dort in den Leergutautomaten zurückbringen. Doch fragt man sich nicht manchmal, was mit den Falschen geschieht und welchen Weg sie nehmen? Was geschieht mit den Kästen und Flaschen, wenn sie über das Rollband laufen und dann in den LKW verla-den werden? Werden sie vielleicht verbrannt, auf riesige Abfallberge verfrachtet oder doch etwa recycelt? Wie werden die Flaschen mit Etiketten versehen? Klar ist, dass bestimmte Unternehmen dahinter stecken müssen, aber wie sieht es hinter dem Chef in einem solchen Unternehmen aus? Aber nun erst einmal der Reihe nach: Durch die Oberstufenleiterin unserer Schule erhielt ich grundlegende Informationen, woraufhin ich mich zusätzlich erkundigte, um was es sich bei dem Projekt „Schüler im Chefsessel“ handelte. Der Wettbewerb soll Schülerinnen und Schü-lern der gymnasialen Oberstufe Einblicke in den Alltag eines privaten Unternehmers, eines kleineren Familienunternehmens geben. Dazu teilten wir uns unter den Teilnehmern auf die verschiedenen Unternehmen auf. Durch das Projekt bekam ich die wirklich sensationelle Chance geboten, den Alltag und die Arbeit des Unternehmens „AFG-Recycling GmbH & Co.KG“ hautnah kennenzulernen und daran teilzuhaben. Als Nächstes lernte ich so die Verarbeitungsstätte in Rheinböllen kennen, die im Gegensatz zu dem sehr kleinen aber einladenden Büro in Neuwied eher meinen Vorstellungen eines Unternehmens entsprach. Nach einer 30- minütigen Fahrt, auf der Herr Stevens und ich uns sehr gut über unsere verschiedenen Alltage austauschen konnten, aber natürlich auch schon über das Verarbeitungswerk und deren verschieden Aufgabenbereiche redeten, kamen wir schließlich in der Recyclinganlage an. Riesige LKWs, die be- und entladen wurden, ein Bürogebäude und eine Lagerhalle und dann auch die riesigen Maschinen standen schließlich vor meiner Nase. Nach einer Werksbesichtigung und Rundführung gemeinsam mit Herr Stevens konnten sich die bereits ausgetauschten Informationen in reale Bilder verwirklichen, sodass ich schließlich auch sah, wie genau die primären Rohstoffe in Sekundärrohstoffe umgewandelt wurden. Angeliefert wurden die primären Rohstoffe auf riesigen Paletten von verschiedenen Logistikspeditionen, die schließlich mit einem Stapler abgeladen, gewogen und schließlich nach den verschiedenen Kunststoffen sortiert wurden. Dazu ist zu sagen, dass AFG-Recycling über eine optimale Lagerlogistik und ein entsprechendes Lagermanagement verfügt, um die Stoffmengen auch in saisonalen Spitzenzeiten fachgerecht zu verarbeiten und zu disponieren. Nach der Sortierung befördert ein Schaufler die getrennten Rohstoffe in die Produktion, wo ein Trichter mit ihnen befüllt wird. Durch eine Mühle mit einer bezahnten Walze ausgerüstet, werden die Kunststoffe in kleine Stückchen gemahlen und dann gesäubert und letztendlich zu kleinsten Stückchen zermahlen, die schließlich gesäubert in BigBags verpackt werden. Mit Zwischenlagerungen in den Lagerhallen werden diese dann an Firmen weitergeleitet, die schließlich die kleinen Kunststoffteile auf verschiedene Weisen weiterverarbeitet. Einige Fotos zur Erinnerung vor den riesigen Mengen an Flaschenverschlüssen, ein Gespräch mit dem Produktionsleiter – und dann ging es auch schon weiter zu einem Notarbesuch weiter nach Koblenz, der schließlich zu meiner letzten Station als „Schülerin im Chefsessel“ zählte. Die dazwischen bestehende Mittagspause verbrachten wir gemeinsam mit dem Notar und seinem Praktikanten in einem Restaurant in Koblenz. Dabei ist mir die lockere und entspannte Atmosphäre zwischen ihnen besonders aufgefallen, die trotz ihres sehr durchgeplanten Arbeitsalltags zu einer netten Unterhaltung führte. Es erfreute mich, dass wir uns sehr angenehm über verschiedene Themen unterhielten, sei es der Berufswunsch meinerseits oder des Praktikanten oder der Berufswege, den sowohl der Notar als auch Herr Stevens gegangen ist. Doch wieder zurück zu kommen, zu der Arbeit, ging es natürlich direkt weiter zu dem Notargespräch, womit dann der Nachmittag sehr schnell vergangen ist und ich feststellen musste, dass mein Tag als „Schülerin im Chefsessel“ zu Ende ging. Auf der Rückfahrt tauschten wir uns über meine positiven Eindrücke, bepackt mit zahlreichen neuen, wertvollen Informationen und Erfahrungen des Alltags aus, die Herr Stevens schließlich zu der wichtigsten Frage des Tages über das Unternehmertum kommen ließ: „Kannst du dir ein Leben als Unternehmer vorstellen?“ Meine Erfahrungen und Überlegungen des Tages führten bei mir schließlich zu dem Ergebnis, dass ich mir momentan jedenfalls das Leben als Unternehmer durch unregelmäßige Arbeitszeiten, die hohe Verantwortungsübernahme und den Verlust an Freizeit nicht vorstellen könnte. Am wichtigsten war für mich aber die Erkenntnis, dass man sich mit genug Ehrgeiz, Risikobereitschaft und Durchhaltevermögen ein ordentliches Unternehmen aufbauen kann, welches dann auch einen großen Erfolg in der Berufslaufbahn hervorrufen kann. Mein Unternehmerbild änderte sich an diesem Tag sehr stark zum Positiven. Zu erwähnen ist dabei besonders die freundliche Begrüßung und die erste Begegnung mit Herrn Stevens, die mir gezeigt hat, dass ein Chef trotz der hohen Verantwortungsübernahme und einem manchmal stressigeren Alltag sein Leben total „im Griff“ hat und sich für alles Zeit nehmen kann. Für meine Zukunft haben mir einige Informationen, die Herr Stevens mir im Laufe des Tages vermittelte sehr weitergeholfen und einige Sichtweisen meinerseits auf das Unternehmertum deutlich zum Positiven gewendet. Insgesamt hat die Aktion „Schüler im Chefsessel“ meinen Vorstellungshorizont somit sehr erweitert. Das Projekt ist eine perfekte Ergänzung zum Schulunterricht und auch zu verschiedenen Praktika, die einem meistens diese Möglichkeit, einmal in einem Chefsessel zu sitzen nicht bieten. Vor der Teilnahme hatte ich so gut wie keine Vorstellung davon, was genau die Vorzüge eines mittelständigen bzw. familiären Unternehmens gegenüber einem Großunternehmen sind. Durch das Projekt habe ich nun eine viel bessere Vorstellung davon, was ein familiäres Unternehmen ist und wie es arbeitet. Somit fällt mein Gesamtfazit im Gesamten positiv aus, sodass ich jedem Schüler diese Teilnahme an der Aktion „Schülerin im Chefsessel“ weiterempfehlen würde, um zahlreiche und wertvolle Erfahrungen zu sammeln, so wie ich sie sammeln konnte. P. Gelhard
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