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Aus dem Fotoalbum des Jahres 2014: Idar-Oberstein · 1. Januar 2015

Vom 17. – 19.09.2014 waren wir zusammen mit Sr. Theodore und der Mutter einer Schülerin in Idar-Oberstein auf Klassenfahrt. Der Spätsommer zeigte sich von seiner schönsten Seite und ließ die Stadt der Mineralien und Edelsteine nur so funkeln und strahlen. Beim Aufstieg zur Jugendherberge – es sind etwa so viele Stufen zu erklimmen, wie das Jahr Tage hat – überblickten wir die herrliche Lage. Dabei nahmen wir auch schon die Felsenkirche in Augenschein, von der aus wir am folgenden Tag zu der auf dem Berg gelegenen Jugendherberge blickten und dieses Foto machten:

Das Wichtigste bei einer Klassenfahrt ist neben (oder vor?) dem Kulturprogramm das Beziehen der Zimmer und die Pflege der Klassengemeinschaft. Beides durfte am ersten Abend nicht zu kurz kommen, zumal ein Mädchen der 6d Geburtstag feierte.

Am nächsten Morgen trafen wir am Frühstücksbüffet eine größere Gruppe von Polizisten wieder, deren Bekanntschaft wir schon am Vorabend gemacht hatten. Nein, es gab keinen Ärger wegen ruhestörenden Lärmes oder Sonstigem … Die Herren machten (z.T. mit ihren Ehefrauen) eine Fahrradwallfahrt nach Speyer und luden uns zur Morgenmeditation vor der Abfahrt zur nächsten Etappe ein. Eine Vertreterin der Klasse wurde zum Morgengebet der Polizisten abgesandt, während die anderen anfingen, Mineralien zu schleifen. Unter der sachkundigen Anleitung von Herrn Dreher suchte sich jede eine Geode aus. Die Geoden entpuppten sich als wahre „Ü-Eier“, denn von außen sah man nicht, welche Kostbarkeiten sich innen verbargen (und Schütteln half in diesem Falle nichts.)

Beim Schneiden der Geoden half Herr Dreher. So fielen keine Finger der Säge zum Oper.

Eine Hälfte der Geode wurde von uns geschliffen

und poliert.

Später konnten wir beide Teile mit nach Hause nehmen. Die Klasse als Ganze bekam von Herrn Dreher eine große Amethyst-Druse geschenkt. Die Gabe war auch eine Anerkennung dafür, mit welcher Ruhe und Geduld sich 31 Mädchen der Arbeit gewidmet und Wartezeiten sinnvoll gefüllt haben.

Am Nachmittag zog es uns in die Stadt. Erst einmal war Zeit zur freien Verfügung, dann Besichtigung der berühmten Felsenkirche.

In das Innere der Kirche gelangt man auf keinem anderen Weg als durch feuchten Gang im Felsen.

Die 6d ist eine sangeskräftige Klasse. Jede hatte im Handgepäck ihr SMS-Liederbuch mitgebracht. Bei Liedern wie „Alle meine Quellen entspringen in dir“ ließen sich manche Touristen auf den Bänken nieder und freuten sich an dem Gesang unseres Klassenchores.

Der Sage nach begann in der Felsenkirche eine Quelle zu sprudeln, als der Erbauer seine Aufgabe vollendet hatte. Jede Schülerin nahm sich am Schluss der kleinen Andacht ein Fläschchen mit Weihwasser (kein Quellwasser aus dem Brunnen) mit nach Hause.

In Idar-Oberstein gibt es nicht nur (Schmuck-)Geschäfte über Geschäfte, sondern auch Edelstein- und Mineralienmuseen. Wir hatten uns für das Deutsche Mineralienmuseum entschieden und eine Führung gebucht.

Alle 11.000 Ausstellungsstücke nahmen wir zwar nicht genau in Augenschein, doch viele edle Steine waren einfach nicht zu übersehen.

Die ersten Funde in der Gegend wurden im Jahr 1452 verzeichnet. Am häufigsten waren der Achat, der rote Jaspis und der Amethyst. Viele Edelsteinschleifer waren im 18. Und 19. Jahrhundert so sehr von Armut und Hunger heimgesucht, dass sie nach Brasilien auswanderten. Dort gab es auch Edelsteine und Mineralien; von daher konnten sie ihren Beruf in Brasilien weiter ausüben, und sie schickten Rohmaterialien nach Idar-Oberstein.

Wir besichtigten eine Achaltschleife. So konnten wir uns gut vorstellen, wie die Schleifer stundenlang auf den Kippstühlen vor den Sandsteinrädern der Wasserschleife lagen. Auf diese Weise konnten sie die Kraft beider Arme einsetzen. Ein Ölgemälde zeigte die Arbeitsbedingungen.

Die Lebenserwartung von Schleifern betrug damals 40 Jahre. Nach dem Ersten Weltkrieg gab es elektrisch betriebene Räder. Somit waren die Schleifen nicht mehr an einen Standort mit Wasser gebunden.

Bei unserem Rundgang durch das Museum erfreuten wir uns im Raum der Kameen und Gemmen an diesem Blumenstrauß. Er besteht aus 698 einzelnen Teilen.

Aber auch Nachbildungen historischer und berühmter Diamanten waren sehenswert: etwa die St. Edwards Krone. Sie besteht aus 444 Edelsteinen, hat ein Gewicht von 2,25 Kg und wurde 1953 zur Krönung von Elisabeth II. verwendet.

Aus dem größten Rohdiamanten, den man bisher gefunden hat, ist dieser Diamant geschliffen.

Der Rohling hatte 3106 Karat. Nun funkelt der größte geschliffene Diamant mit 530,2 Karat im britischen Zepter.

Nachdem wir so viel Schmuck bestaunt hatte, war es am nächsten Tag an der Zeit, selber welchen herzustellen. Wir konnten uns aussuchen, ob wir Unikatschmuck basteln oder einen Bilderrahmen gestalten wollten. Wieder stand uns Herr Dreher erst mit Rat und Tat, später mit Lob und Mitfreude über die Ergebnisse zur Seite. Zu unserer Überraschung hatte er für jede als Geschenk einen schönen Amethyst dabei.

Dann war es auch schon an der Zeit zu packen und Abschied von Idar-Oberstein zu nehmen. Nach einem letzten Tischtennisturnier reisten wir mit der Bahn über Ingelheim zurück nach Koblenz.

Der Amethyst im Klassenraum, die eigenen Steine, Ketten und Armbänder, Bilderrahmen und Fotos halten die Erinnerung an eine erlebnisreiche Klassenfahrt wach.

 



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