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Momentaufnahmen aus der Hauptstadt – ein Reisebericht der Klasse 10c · 28. November 2014

Wir, die Klasse 10c, gingen vom 3.11. – 7.11.2014 gemeinsam mit unserer Parallelklasse 10d und den Lehrerinnen Frau Portugall-Krämer, Frau Voegeler, Sr. Gabriele und Frau Maasri auf die lang ersehnte Klassenfahrt nach Berlin. Unsere Eindrücke, Einblicke und Erlebnisse haben wir hier zusammengetragen.
Am Montag, dem 3.11.2014, ging es morgens um 8.00 vom Pilgerparkplatz aus los. Wir waren insgesamt neun Stunden unterwegs, bis wir in unserem Hotel ankamen.

Unser Hotel namens „Alecsa“ war ein großes Jugend-Hostel im Stadtteil Charlottenburg in der Nähe des Olympiastadions. Mit der S-Bahn haben wir 35 Minuten bis zur Innenstadt benötigt, also sozusagen vom „Pichelsberg“ zum „Potsdamer Platz“.

Das Hotel hatte zehn Stockwerke mit jeweils fünf Zimmern. Wir hatten super Zimmer, geräumig, sauber und einen Balkon mit einem tollem Ausblick.

Das Bad war etwas klein, aber ausreichend. Zudem war das Essen gut, besonders das Frühstück war vielfältig. Leider hatte unser Hotel nur einen kleinen Aufzug, dies war ein kleines Problem mit den Koffern.
(von Lea K.)

Da es zum festen Repertoire einer Klassenfahrt gehört, hatten auch wir bereits am ersten Abend die Gelegenheit, das hell erleuchtete Brandenburger Tor zu bewundern.

Nach unzähligen Selfies und Fotos wurde ein kurzer erster Blick auf das Holocaust-Mahnmal geworfen, das auch in der Dunkelheit bedrückend geschichtsträchtig wirkte. Die Kälte lud dazu ein, sich im Starbucks mit einem heißen Kaffee aufzuwärmen und ein wenig im bekannten Sony-Center zu verweilen.

Berlin bei Nacht begrüßte uns herzlichst.


(von Johanna H. und Rebecca C.)

Am Dienstag fuhren wir schon um neun Uhr los, um eine Stadtrundfahrt zu machen. Am Zoologischen Garten holten wir den Stadtführer ab, der uns Berlin näher brachte. Zwischendurch schweifte er ein paar Mal zu seiner eigenen Vergangenheit ab, dennoch zeigte er uns viele Sehenswürdigkeiten, die uns alle interessierten. Wir sahen zum Beispiel eine Eskorte, die zum Bundestag fuhr, das Schloss Bellevue, ein Fernsehteam, das Brandenburger Tor, die Botschaften verschiedener Länder, die Siegessäule und den Fernsehturm.

Es hat uns sehr viel Spaß gemacht Berlin live zu erleben.
(von Chloe O., Maja B. und Chelsea M.)

Danach besuchte eine Hälfte der Gruppe den Bundesrat, der inmitten der Stadt nahe des Potsdamer Platzes gelegen ist. Durch den Vorgarten mit den akkurat geschnittenen Sträuchern gelangten wir in das alte Gebäude. Drinnen begrüßte uns dann unsere Führerin, die uns ein wenig von den dortigen Räumlichkeiten zeigte. Hohe Wände und Türen, alte Bilder mit schönen Verzierungen und noch viel mehr, worüber wir gestaunt haben, während wir vom „Warteraum“ aus mit der sehr auffälligen Deckenverzierung hoch zum Plenum, von wo aus man einen guten Überblick auf die Sitzordnung der einzelnen Länder hatte, bis in einen Nebenraum wanderten. In diesem ahmten wir eine Bundesratssitzung mithilfe eines Rollenspiels zum Thema „Wahlpflicht“ nach, wodurch wir besser nachvollziehen konnten, wie eine solche Versammlung abläuft. Alles in allem verbrachten wir dort eine sehr aufregende Zeit, in der wir viel Neues lernten, aber auch Bekanntem begegneten sind.
(von Nadine D. und Maria F.)

Der zweite Teil der Klasse besuchte währenddessen Checkpoint Charlie und das sich dort befindende Mauermuseum. Unsere Klassenlehrerin Frau Portugall-Krämer hatte dort ein besonderes Erlebnis, das sie uns erzählt hat:
„Dass man als Geschichtslehrer auch noch eine besondere Geschichtsstunde erhalten kann, durfte ich im Mauermuseum am Checkpoint Charlie erfahren. Während ich am Ende des Besuchs auf meine Schülerinnen in der Cafeteria des Museums wartete, kam ich ins Gespräch mit einem älteren Ehepaar. Sie waren angereist, um im Museum als Zeitzeugen zu sprechen. Neugierig geworden, fragte ich nach ihren besonderen Umständen. Es stellte sich heraus, dass sie 1979 mit einem selbstgebauten Ballon mit acht Personen, zwei Familien mit ihren Kindern, von Thüringen über die „grüne Grenze“ nach Bayern geflohen waren. Ihre Geschichte wurde sogar in einem Spielfilm umgesetzt und im Fernsehen gezeigt. Sie erzählten mir von ihren Motiven, die sie zur Flucht veranlasst hatten. Ich selbst war sehr bewegt von dieser Begegnung und als sie sich verabschiedeten, hatte der Mann Tränen in den Augen.“
(von Fr. Portugall-Krämer)

Der Abend endete mit einem Discobesuch. Als wir damals in der Klasse vom Programm gehört haben, dass wir am Dienstagabend in die bekannte „Berlin Tag & Nacht“-Disco gehen würden, war bei vielen die Freude groß. Einmal in der Woche findet nämlich im Matrix ein Abend nur für Schülergruppen statt.

Nach dem Abendessen fuhren wir mit der S-Bahn gemeinsam dorthin. Um 9 Uhr versammelten wir uns vor der Disco und besprachen noch die letzten wichtigen Details wie zum Beispiel das Verhalten in der Disco. Beim Einlass bekam jeder ein Bändchen und musste seine Jacke an der Garderobe abgeben. Dann konnte es losgehen!!! Während wir uns auf die Tanzfläche begaben, die sich bis dahin schon mit anderen Schülern gefüllt hatte, haben es sich die Lehrerinnen in der Lehrerlounge gemütlich gemacht. Auf guter Musik aus den Charts konnten dann alle einfach lostanzen.

Für einige war der Tag sehr stressig und anstrengend gewesen, sodass die laute und volle Disco wohl zu viel war. Die letzten aber verließen um halb elf die Disco und machten sich wieder zusammen auf den Weg zurück. Es war ein wirklich sehr gelungener Abend und es hat viel Spaß gemacht! Als wir dann so gegen 23.45 Uhr im Hostel ankamen, blieben viele noch wach, um mit den zwei Mädels, die am nächsten Tag Geburtstag hatten, rein zu feiern!
(von Nadja L.und Josephiena D.)

Am Mittwoch, dem 5. November, besuchten wir gemeinsam das Stasigefängnis Hohenschönhausen, wo uns Zeitzeugen erwarteten, um uns ergreifende Geschichten über ihren Aufenthalt dort zu berichten.

Unter anderem zeigten sie uns, wie grausam und mit welcher Brutalität sie transportiert und behandelt wurden. Ohne jemals einen anderen der Gefangenen gesehen zu haben, wurden sie sozial komplett abgeschottet und durch Folter (z.B. Schlafentzug) psychisch und körperlich misshandelt.

Außerdem durften wir einen Blick in die damaligen Vernehmungsräume werfen, wo die Gefangenen letztendlich befragt und ihnen oft durch falsche Informationen psychische Folter zugefügt wurde.
(von Selina U. und Antonia B.)

Dann teilten wir uns je nach Interesse in zwei Gruppen auf. Eine interessante Führung im Ägyptischen Museum zeigte der einen Gruppe nicht nur die Schönheit der Nofretete, sondern wir erhielten auch spannende Einblicke in das damalige Leben der Ägypter und in ihren Glauben.
(von Marlene K. und Catherine O.)

Der andere Teil besuchte das Holocaust Mahnmal und das unterirdische Dokumentationszentrum zur Erinnerung an das Schicksal der europäischen Juden. Es beinhaltet viele biografische Dokumente. Hier einige Textbeispiele:

“Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.
Darin liegt der Kern dessen, was wir zu sagen haben.”
(Aussage eines Zeitzeugen)

“Lieber Vater!
Vor dem Tod nehme ich Abschied von Dir. Wir möchten so gerne leben, doch man lässt uns nicht, wir werden umkommen, ich habe solche Angst vor diesem Tod, denn die kleinen Kinder werden lebend in eine Grube geworfen. Auf Wiedersehen für immer. Ich küsse Dich inniglich. Deine J.”
(Abschiedsbrief eines jüdischen Mädchens an dessen Vater)

“Er, neben dem ich hingestürzt lag, war schon
verrenkt, verspannt, wie Saiten springen.
Genickschuss. – Also, raunte ich mir zu. –
nur still, gleich sollst auch du’s zu Ende bringen
Geduld bringt jetzt die Rose Tod hervor
- Der springt noch auf, – scholl’s über mich hin
mir klebte Dreck vermischt mit Blut am Ohr
(Szentkiralyszabadja, 31. Okt. 1944, in einem Konzentrationslager gefundenes Gedicht)
(zitiert von Linnea W.)

Den Mittwochabend hatten wir dann zur freien Gestaltung. Eine Gruppe entschied sich, die East Side Gallery anzuschauen:
Am 5.11.2014 beschlossen wir zu fünft die East Side Gallery zu besuchen, da für diesen Abend kein Programm vorgesehen war. INFO: Die East Side Gallery ist ein 1316m langes Stück der Berliner Mauer, welche im Jahre 1990 in Friedrichshain eröffnet wurde. Auf diesem extrem langen Mauerstück haben sich 118 Künstler aus 21 verschiedenen Ländern mit ihren eigenen künstlerischen Darstellungen verewigt. Während unserer Zeit in Berlin konnten wir auf Grund des 25-jährigen Jubiläums zum Mauerfall überall in Berlin aufgestellte Luftballons bewundern, welche wir aber leider nicht mehr wegfliegen sehen konnten, da die Feierlichkeiten erst begannen, als wir schon zuhause waren. Trotzdem war es ein lohnenswerter Ausflug. Wir können einen Besuch der East Side Gallery nur weiterempfehlen, da die zurückgebliebenen Mauerstücke wirklich sehr facettenreich und fantasievoll gestaltet wurden.
(von Leona H., Pia W., Lea D. und Johanna F.)

Am Donnerstagmorgen durften wir dann hautnah erleben, was für ein Chaos in einer Stadt herrscht, deren Hauptverkehrsmittel die S-Bahn und die U-Bahn sind, wenn die GDL streikt.
Kennen Sie das? Das klaustrophobische und sauerstoffunterversorgte Gefühl, wenn man mit 65 Personen in einen überfüllten Linienbus mit entnervtem Busfahrer steigt? Das Gefühl von Schweißgeruch, der Ihre Lungen zu durchfluten scheint? Die panische Angst, Ihre letzten verbliebenen Quadratzentimeter Stehfreiraum an eine schwangere Frau oder eine alte Frau mit Rollator abgeben zu müssen? Nein? Wir kannten es auch nicht. Bis dahin.
Doch all das haben wir nur ihm zu verdanken: dem STREIK!!
Wie Sie vielleicht sehen, standen körperliches sowie seelisches Durchhaltevermögen ganz oben auf unserer Packliste. Und glauben Sie uns – diese Busfahrt war persönlicher als jedes Hautnahkonzert!
(von Anna Sch. und Paulina S.)

Als Nächstes stand der Bundestag auf dem Plan.

Der Tag begann früh (6.30 Uhr). Bevor wir überhaupt hineingelassen wurden, mussten wir durch Sicherheitskontrollen, die denen eines Flughafens ähnelten. Dann kam die Überraschung des Tages: Für 30 Minuten wurde uns der Aufenthalt in der Bundestagskuppel genehmigt. Der Ausblick sowie die Architektur waren beeindruckend. Anschließend wurden uns von einem Saalordner, der eher wie ein Butler aussah, die Plätze auf der Tribüne im Plenarsaal zugewiesen. Wir hörten der Debatte zum Thema „Einigung auf wachsende Regelung zur Bewältigung von Steuerflucht“ zu. Wir erkannten, dass es wie in einer Klasse zugeht. Die Stunde verging wie im Fluge und schon verließen wir wieder das Gebäude.
(von Sarah K. und Gina Sch.)

Im Jüdischen Museum sahen wir uns zuerst eine aktuelle Ausstellung über das Thema “Beschneidung” an. Dann wurden wir in vier Gruppen aufgeteilt und bekamen Führungen durch das ganze Gebäude, welches uns kulturelle Eigenschaften der Juden spannend näher brachte. Außerdem war die Architektur des Gebäudes sehr beeindruckend.


von Marlene K. und Catherine O.

In ihrer Freizeit besuchten auch ein paar Schülerinnen noch Madame Tussaud und sind Feuer und Flamme davon zu erzählen:
Einmal seinen Lieblingstars ganz nah sein. Dieser Traum wurde für uns fünf (Nadine, Maria, Josephina, Lea und Ricarda) wahr. Von geschichtlichen Persönlichkeiten wie Otto von Bismarck und Albert Einstein über Angela Merkel und Barack Obama bis hin zu, ja wir geben es zu, Justin Bieber und One Direction. Wir sahen sie alle!!!
Hier noch ein Foto mit Johnney Depp, da noch ein Selfie mit Taylor Lautner. Madame Tussaud hatte für uns den roten Teppich ausgerollt und alle Prominenten mitgebracht.

Abends stand dann noch das Musical “Hinterm Horizont” auf dem Programm.

Es erzählt die bewegende Geschichte von dem jungen Udo Lindenberg und der Ostberlinerin Jessy. In der Familie der jungen Frau Jessy wurden kontroverse Meinungen vertreten, die die die Wirklichkeit in der damaligen DDR betrafen.
Die Thematik des Musicals und die Lieder von Udo Lindenberg passten gut zueinander. Neben den detailgetreuen Kulissen werden historische Bilder und Filme eingefügt. Dies regt das Publikum zum Nachdenken an und versetzt es ein Stück in die Vergangenheit. Es lohnt sich unbedingt das Musical “Hinterm Horizont” anzuschauen!!!


(von Johanna O. und Nadja L.)

Nach fünf sehr schönen Tagen in Berlin fuhren wir am Freitagmorgen, dem 07.11.2014, wieder zurück. Glücklicherweise hatten wir keinen Stau. Die Fahrt, die ca. 8-9 Stunden dauerte, ging mit ein paar Filmen, etwas Ruhe (nach der anstrengenden Woche!) und Musik hören schnell vorbei. Es gab kein Platzproblem, da wir einen Doppeldecker-Bus hatten und mit genügend Pausen verlief die Fahrt gut.
Wir sind nun traurig, aber auch irgendwie froh wieder zu Hause zu sein.

(Die einzelnen Beiträge wurden von Catherine O. zusammengestellt.)

 



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