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Adventseinstimmung für die Oberstufe am 03.12.2013 · 6. Dezember 2013

Bibeltext Lk 1,26-38

Die folgende Meditation bezieht sich auf eine Abbildung des Reliefs am Nordportal der Würzburger Marienkapelle. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert.

Das Relief heißt: Verkündigung an Maria und „Empfängnis durch das Ohr“.
Gott, der Herr, spricht zu Maria. Seine Botschaft geht direkt in ihr Ohr. Bildlich dargestellt wird dies durch eine röhrenartige Verbindung zwischen Ihm und ihr.

Ein Engel spricht zu Maria – und sie hört es.
Gott kommt Maria – zu Ohren.

Und wie kommt Gott zu uns Menschen, unabhängig davon, wer wir sind?

Zu Weihnachten kommt Gott zur Welt,
weil er zu Gehör kommt.

Weihnachten ist genau genommen ein Fest für die Ohren,
weniger für die Augen, denn unsere Adventsdekorationen und Lichterketten,
sie machen die Dunkelheit ja nicht grundsätzlich hell.
Der Name „Weihnachten“ selbst zeigt das Scheitern aller unserer Versuche, Licht zu machen:
es bleibt ja doch Weihnacht,
ein Nachtfest.

Die Dunkelheit ist vorläufig noch nicht aus der Welt.
Alles Wesentliche, was wir von Weihnachten wissen und glauben,
haben wir gehört.

Denn die vielen Ochsen und Esel,
die wir uns in den Krippen vor Augen stellen,
sind ja nicht die Hauptsache. Sie sind Dekoration.

Zu Weihnachten kommt Gott zu Gehör.
Es geht um unsere Empfänglichkeit für Gottes Geist,
denn Maria ist eine von uns
– von uns Menschen.

Der Heilige Geist kommt Maria in diesen Darstellungen zu Ohren.
Diese in Stein gehauene Verkündigungsszene ist interessant,
kunstvoll
und nur auf den allerersten Blick naiv.

Gott kommt Maria zu Ohren.

Maria ist ja eine von uns – von uns Menschen.
Allerdings wir wissen nicht sehr viel von ihr.
Es ist nicht überliefert, ob sehr jung, sehr schön, sehr sportlich, sehr mutig, sehr kritisch gegen Rom war,
ob sie sehr verliebt war in Josef,
sehr abenteuerlustig, …

Aber eines ist gewiss:
Sie war nicht eitel,
sondern sehr sozial und intelligent.

Denn als der Engel ihr sagt, dass ihr Sohn König werden wird,
verwandelt sie sich nicht in „Queen Mum“,
sie entwickelt keine Starallüren,
sie will nicht ins Fernsehen,
sie macht sich keine Gedanken über die Dynastie
und das passende Hofzeremoniell,
sondern sie bewegt die Worte in ihrem Herzen.

Dann überlegt sie sich radikal,
dass ein neuer König nur eine Aufgabe hat:
für Frieden und Gerechtigkeit zu sorgen.

Davon singt sie ein Lied, das sogenannte Magnificat.
Ein König müsste ein Barmherziger und zugleich ein Gerechter sein,
einer, der die Hungrigen mit Gütern füllt
und die Reichen einmal leer ausgehen lässt (Lk 1,53).

Maria entwickelt diese Weisheit,
die sie dank dem Heiligen Geist durch das Ohr empfangen hat
in ihrem Herzen

Deswegen ist Maria so wichtig.

Wie sie sollten wir
die Empfängnis durch den Heiligen Geist
und mit dem Ohr
für möglich halten.

Wie sie sollten wir
hören üben auf Gott
und vertrauen – gegen den Augenschein.

Wie sie sollten wir hören
auf die Verheißung von Frieden und Gerechtigkeit,
und uns darauf einlassen
und darauf hin leben.

Gott segne unsere Ohren im Advent!
Und unser Vertrauen auf seine Macht des Friedens und der Liebe.

Wir wünschen Euch eine gesegnete Adventszeit.

MSS 11-13, zusammen mit Frau Göller

 



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