Die Welt ist mein Zuhause · 24. Mai 2023

Lina M., Klassen 6c

Lina hat einen Text zum Thema „Zuhause“ verfasst. Die freiwillige kreative Arbeit im Rahmen des Deutschunterrichts bei Frau Wagner ließ den Schülerinnen dabei die Freiheit, den Begriff „Zuhause“ selbst zu interpretieren. Obwohl Linas Erzählung fiktiv ist, taucht man in eine Reise durch die Welt ein und bekommt sowohl Fernweh als auch eine Erinnerung an die Schönheiten unserer rheinländischen Heimat. Passend zu unserem neuen Status als Erasmus+ Schule verdeutlicht Linas Geschichte wunderbar die Verknüpfung von der Verwurzelung in der ersten, durch die Eltern gewählten Heimat und den heutigen Möglichkeiten, Flügel zu bekommen, Offenheit zu leben und in der Welt ein Zuhause zu finden.

„Einmal um die Welt. Einfach bleiben, wo es mir gefällt“, wer träumt nicht davon! Ich hatte es endlich geschafft. Mit meinem Abitur frisch in der Tasche war ich bereit für das nächste Kapitel meines Lebens. In mir steckte schon immer das Gefühl, das die gesamte Welt mein Zuhause ist. Als Kind konnte ich, dank meiner Eltern, zwar schon viel von der Welt sehen, aber es ließ mich nicht los, dieses Gefühl, dass es noch sehr viel mehr für mich auf dieser Welt zu entdecken gibt. Ich war fest entschlossen sie zu bereisen und noch mehr verschiedene Kulturen kennenzulernen. Mit einem Rucksack voller Abenteuerlust machte ich mich also auf den Weg.

Ich startete meine Reise von meiner Heimatsstadt Lahnstein aus, dort, wo Rhein und Lahn zusammenfließen. Sie liegt inmitten von zwei UNESCO-Welterbestätten: dem Oberen Mittelrheintal sowie dem Obergermanisch-Raetischen Limes. Eine Stadt, welche durch ihren ganz eigenen Charm und ihrer traumhaften Lage, ganz bestimmt eine Reise wert ist.

Mein erster Stopp war London. Ich war begeistert von der Geschichte und dem Flair dieser Stadt. Meine Tage dort verbrachte ich damit, das British Museum, den Buckingham Palace und den Tower of London zu besuchen. Ich genoss das geschäftige Treiben in der Stadt, aber auch die Ruhe und Schönheit der Parks. Wo man sehr leicht zwischen all dem Grün und den dort lebenden Tieren einfach mal abschalten und die Seele baumeln lassen kann. Hier ein kleiner Tipp von mir: Sollte es euch dort in einen Park verschlagen, dann habt immer ein paar Nüsse in eurer Tasche. Die dort lebenden Eichhörnchen sind so zutraulich, dass sie sich aus der Hand füttern lassen.

Als Nächstes führte meine Reise mich nach Amerika, genauer gesagt nach Florida. Zu diesem Stopp auf meiner Reise passt die Überschrift von meiner Geschichte wohl am besten. Kaum ein anderes Land verbindet so viele verschiedene Kulturen miteinander, wie man sie dort antrifft. Hier besuchte ich das Kennedy Space Center, erlebte das bunte Treiben in Orlando, und stattete dem Walt Disney World Magic Kingdom einen Besuch ab. Ich war fasziniert von der Energie und Begeisterung, die an diesem Ort in der Luft lag. Mit einem Airboat eine Tour durch die Everglades zu machen, war mein persönliches Highlight. Ich sah dort viele verschiedene Arten von Vögeln, Alligatoren und anderen Tieren. An diesem Ort wurde mir zum ersten Mal so richtig bewusst, wie wichtig es doch ist, unsere Natur zu schützen und die Umwelt zu bewahren.

Weiter ging es nach Frankreich, wo ich mich in die Kultur und das Essen verliebte. Besonders von den Croissants und dem Käse konnte ich nicht genug bekommen. Ich besuchte einige sehr malerische Orte wie zum Beispiel den Eiffelturm, den Louvre oder das Ufer der Seine. Dort traf ich eine Gruppe junger Leute, die mich auf ihrem Boot mitnahmen. Nun konnte ich alle Sehenswürdigkeiten vom Boot aus bewundern. Die jungen Leute kamen aus allen Herren Länder, wodurch ich meine Sprachkenntnisse weiter verbessern konnte. Ich blieb den ganzen Tag auf dem Schiff und fand viele neue Freunde. Ich wusste, dass ich dieses Land irgendwann wieder besuchen würde.

Gemeinsam mit meinen neu gewonnenen Freunden ging die Reise weiter nach Spanien. Es machte mir viel Freude, mich mit ihnen zu unterhalten. Wie schon erwähnt kamen sie aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt und sie interessierten sich auch sehr für Umweltthemen. Besonders war es, wie jeder eine andere Ansicht oder Lösung für gleiche oder ähnliche Probleme in Sachen Umweltverschmutzung hatte. Dadurch habe ich viele neue Sichtweisen bekommen. Nun aber zurück zu unserem Reiseziel. In Spanien angekommen wurden wir von der Schönheit des Landes und der Freundlichkeit der Menschen überwältigt. Wir probierten die leckere spanische Küche und genossen einige warme und sonnige Tage am Strand. Schnell lernten wir, dass in Spanien das Leben wirklich eine Fiesta ist.

In jedem Land, in dem ich war, traf ich auf Menschen, die mir halfen, mich zurechtzufinden und die mir die Kultur näherbrachten. Ich lernte neue Freunde kennen und lernte viel über ihre Sichtweisen und ihre Geschichten.

Insgesamt war meine Reise eine unvergessliche Erfahrung, welche mich für immer prägen würde. Ich habe die Vielfalt der Welt erlebt, neue Freunde gefunden und wichtige Lektionen über die Umwelt und die Kultur gelernt. Mir wurde bewusst, dass die Welt mein Zuhause ist und dass es wichtig ist, die Umwelt und die Kultur zu schützen, um sie für zukünftige Generationen zu erhalten.

Obwohl ich auf meiner Reise viele spannende Abenteuer erlebt habe, bin ich auch froh, wieder nach Hause in meine Heimatstadt Lahnstein zurückzukehren. Ich habe erkannt, dass die Welt groß und vielfältig ist, aber dass ich auch ein Zuhause habe, auf das ich mich immer verlassen kann und zu dem ich immer zurückkehren kann. Ein Jahr verbrachte ich damit, die Welt zu bereisen, bevor ich wieder zurück nach Lahnstein gekommen bin. Ich bin glücklich und habe das Gefühl, dass ich mich als Person verändert habe. Ich bin jetzt offener und neugieriger auf die Welt um mich herum.