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Schülerinnen stehen auf für religiöse Toleranz · 10. Mai 2022

Zum Festakt der Gedenkstätte „Ehemalige Synagoge Niederzissen“ leiteten vier Schülerinnen der SMS mit ihrer Lehrerin einen wertvollen Beitrag.

In ihrem Englischunterricht haben sich die Schülerinnen der Klasse 10c im Januar mit dem Thema Judentum und besonders mit der früheren jüdischen Gemeinde Niederzissen, dem Heimatort der Fachlehrerin Anne Wagner, befasst. Zum zehnjährigen Jubiläum der Erinnerungs- und Begegnungsstätte am 08. Mai leistete die Klasse einen besonderen Beitrag. In einem selbstgedrehten Video berichteten die Mädchen, was sie aus dem Schulprojekt mitgenommen haben und was sie sich diesbezüglich für die Zukunft wünschten.

Ein besonderes Highlight des Jubiläums war der Beitrag von vier Schülerinnen, Anabell U., Lavinia D., Sophia E. und Melanie D., die einen Text in englischer und deutscher Sprache vortrugen und darin zu mehr religiöser Toleranz aufriefen. Schlüsselwörter waren dabei Toleranz, Mut und Vertrauen. Der Text spielte außerdem mit der doppelten Bedeutung des Wortes „Angenommen“ und forderte schließlich dazu auf, jeden Menschen anzunehmen wie dieser Mensch ist. „Es war schon eine tolle Erfahrung den Text mit den Mädchen zu besprechen und einzuüben, sie bei der Präsentation zu sehen, war einfach großartig“, berichtet Frau Wagner stolz.

Bei den übrigen Ansprachen während des Festaktes wurde immer wieder darauf verwiesen, wie wichtig die Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse der Shoa seien, aber ebenso ein Einsatz der jungen Generationen für Frieden und Toleranz. Ganz in diesem Sinne wurde der Beitrag der Schülerinnen von allen Gästen begeistert anerkannt. „Wir haben uns sehr über die zahlreichen positiven Rückmeldungen zu unserem Vortrag gefreut, aber auch für uns war es ein besonderer Tag, den wir bestimmt nicht vergessen werden!“, waren sich die Mädchen hinterher einig.

Beitrag der Schülerinnen:

Deutsche Version

Einfach nur mal angenommen.
Mal angenommen, du seist angenommen. Dieser Gedanke ist nicht nur ein Wortspiel, denn er spielt in dieser Welt, in jedem Jahr, in jedem Moment.
Jetzt.
Mal angenommen, du müsstest dich nicht mehr verstecken.
Kein Verstecken vor den Vorurteilen, die dich auf Schritt und Tritt verfolgen.
Die dich zwingen, jemand zu sein, der du nicht bist.
Einfach nur mal angenommen.

Mal angenommen, da ist dieses neue Gefühl.
Dieses Gefühl, dass du selbst sein darfst. Du bist gut. So wie du bist.
Jederzeit.
Mal angenommen, du wirst akzeptiert, wie du bist.
Egal, ob Christ, Jude oder Moslem.
Wirst nicht verurteilt, nicht ausgegrenzt und dieses schöne Gefühl machte sich in dir breit.
Kannst du deine religiöse Überzeugung akzeptieren?
Bist unterwegs und fühlst dich toleriert und tolerant?
Denkst du: „Ich darf zu meinem Glauben stehen!“?
Glaubst du, du darfst du selber sein? Doch dann steht da noch diese Frage im Raum.
Traust du dich, dich, so, wie du bist, auch vor anderen zu zeigen?

Mal angenommen, du darfst vertrauen. Vertrauen darauf, dass du angenommen wirst und nicht verurteilt, nur weil anderen etwas nicht an dir gefällt.
Vertrauen darauf, dass du keine Angst vor Hass haben musst.
Vertrauen darauf, dass du deinen eigenen Weg gehen darfst und nicht den anderer Leute nehmen musst.
Und du weißt, dass du nichts zu befürchten hast.
Doch weißt du, was das mit dir macht?

Probieren wir es doch mal, die Welt mit anderen Augen zu sehen und selber auf das Gute zu schauen.
Vielleicht ist das nicht immer einfach, aber probier doch mal aus, diese Toleranz weiterzugeben. Dieses Gefühl, dass auch sie sie selber sein dürfen.
Wenn man den Mut hat, sich so zu zeigen, wie man ist und gleichzeitig die anderen genauso akzeptiert, wird unsere Welt zu einem besseren Ort.
Wo wir beginnen, all die zahlreichen Details zu zählen,
zu bewundern, zu entdecken, da werden wir beginnen das Gute zu zeigen und zu sehen, so wie Gott es möchte.

Das “Du bist anders. Du gehörst nicht zu uns”, wird zum “Gut, dass du so bist, so einzigartig und besonders toll.”
Die Welt braucht uns, wie wir sind.
Mit all den Fehlern und den Farben,
mit all den Schwächen und den Stärken.
Darum lautet nun unsere Bitte:
Seid ganz genau so, wie ihr seid.
Lasst uns gemeinsam etwas bewirken
und uns gegenseitig einfach mal so akzeptieren.
Damit jedes noch so kleine Detail an jedem einzelnen ein Wunder ist.
Einfach nur mal angenommen.

English version

Just supposed.
Suppose you are accepted. This thought is not just a play on words, for it is set in this world, every year, every moment.
Now.
Suppose you didn’t have to hide anymore.
No hiding from the prejudices that follow you at every turn.
Forcing you to be someone you are not.
Just supposed.

Let’s say there’s this new feeling.
The feeling that you can be yourself. You’re good. The way you are.
At any time.
Suppose you are accepted for who you are.
Whether Christian, Jew or Muslim.
You will not be judged, not excluded and this beautiful feeling spreads through you.
Can you accept your religious beliefs?
Are you on the way and feel tolerated and tolerant?
Are you thinking: “I can stand up for my faith!”?
Do you think you can be yourself? But then there is this question.
Do you dare to show yourself as you are in front of others?

Suppose you can trust. Trust that you will be accepted and not judged just because there is something that others don’t like about you.
Trust that you don’t have to be afraid of hate.
Trust that you can go your own way and not follow other people’s.
And you know you have nothing to fear.
But do you know what that does to you?

Let’s try to see the world with different eyes and see look out for good for ourselves.
It may not always be easy, but try passing on this tolerance. This feeling that they too can be themselves.
If you have the courage to show yourself as you are and at the same time accept others in the same way, our world becomes a better place.
Where we start counting all the numerous details,
to admire, to discover, there we will begin to show and see the good just as God wants us to.

The “You’re different. You don’t belong to us” becomes “It’s good that you are like this, so unique and particularly great.”
The world needs us as we are.
With all the flaws and the colors
with all the weaknesses and the strengths.
So now our request is this:
Be exactly who you are.
Let’s achieve something together
and just accept each other like that.
So that every detail, no matter how small, is a miracle.
Just supposed. Just accepted.

Der Text wurde teilweise wörtlich aus folgendem Video übernommen, in Teilen wurde er aber auch abgewandelt: https://www.youtube.com/watch?v=SXNHBpGpaoY (abgerufen am: 15.03.2022)

 



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