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Segensbringer unterwegs · 19. Januar 2019

16 Schülerinnen der 6d zogen am 17.01.2019 nach Schulschluss als Sternsinger durch Vallendar. In der Düppelstraße und Auf’m Gräverich klingelten sie an den Türen und stellten sich als Kaspar, Melchior und Baltasar vor, sangen und erwähnten, was die drei Weisen an Weihnachten in Bethlehem gesehen und gehört haben und welche Botschaft sie vom Kind in der Krippe in die Welt tragen, schrieben den Segen an die Haustüren und baten um Spenden für Kinder in Lima/Peru. „Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit“, heißt das Motto der diesjährigen 61. Aktion Dreikönigssingen.

Rund 300 000 Kinder und Jugendliche in allen 27 deutschen Bistümern engagierten sich auch in diesem Jahr rund um den 6. Januar als Sternsinger. Bei der Eröffnung der Aktion in Trier waren etwa 2600 Sternsinger und fast 900 Begleitpersonen zusammengekommen.

Das „Sternsingen“ ist 2015 ins bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden. Dieses Kulturerbe an der Marienschule zum Unterrichtsgegenstand zu machen, hat sich gelohnt.

Die Schülerinnen der 6d warfen zunächst einen Blick in die Bibel, um ihr Basiswissen zum Besuch der Sterndeuter aus dem Osten in Betlehem aufzufrischen. Dabei wurden Erinnerungen an einen Spielfilm über das Leben Jesu wach, den die Mädchen bei den SMS-Tagen in Auszügen und später in Gänze gesehen haben. Eine Szene dieses Filmes zeigt, wie die drei Sterndeuter zur Krippe kommen: „Als sie den Stern sahen, wurden sie von großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.“ (Mt 2, 10-12)


Bilder von der Krippe in der Pilgerkirche in Schönstatt

Nach ihrer Recherche in der Bibel informierten sich die Schülerinnen anhand von Artikeln in Zeitungen und Zeitschriften über das Dreikönigssingen. In einem Artikel von P. Winnemöller lasen sie: „Die Sternsinger sind echte Botschafter des Jesuskindes. Immerhin sind sie Könige, Botschafter der bekannten Erdteile, die an ‘Erscheinung des Herrn’ die Geburt Christi der Welt bekannt machen. Bis ins Kanzleramt, ins Schloss Bellevue und in die Staatskanzleien der Bundesländer finden die Sternsinger ihren Weg. Die Botschaft: Gott ist als Kind Mensch geworden! Mit der Botschaft tragen die Kinder auch den Segen Gottes von Haus zu Haus. Und sie tun, was unser Auftrag ist, sie kümmern sich um Arme und Benachteiligte. Der Auftrag des Evangeliums ist klar. Kinder erfassen das.“

Aufschlussreich war ein Blick in die Geschichte der Aktion Dreikönigssingen, an deren Anfang ein engagiertes Mädchen steht:
Auguste von Sartorius, Aachnerin, erfuhr 1846 als Fünfzehnjährige, dass in China viele neugeborene Mädchen ausgesetzt wurden und starben. Auguste wollte helfen. Sie trommelte ihre Freunde zusammen und gründete einen Verein, das „Werk der heiligen Kindheit“. Alle Mädchen und Jungen, die im Verein mitmachen wollten, sollten für Kinder in Not in der Welt beten und regelmäßig in wenig Geld spenden. Aus dieser Idee hat sich das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ entwickelt.

1959 wurde das Kindermissionswerk Träger der Aktion Dreikönigssingen. 2004 wurden die Sternsinger in Münster mit dem Westfälischen Friedenspreis ausgezeichnet. 2017 knackten die Sternsinger die 1-Milliarde-Euro-Marke. So viele Spenden wurden seit 1959 von Sternsingern gesammelt. Das Päpstliche Kindermissionswerk gibt es heute in über 120 Ländern, z.B. auch in Kanada, Venezuela und Belgien. Sternsinger engagieren sich auch in anderen Ländern, etwas in Österreich und in der Schweiz. Mehr als 1400 Hilfsprojekte fördert das Kindermissionswerk in über 100 Ländern. 2017 sammelten die Sternsinger 46,8 Millionen Euro.

Wie in jedem Jahr, so wurde auch zur Aktion Dreikönigssingen 2019 extra ein Film gedreht. Aus der Filmreihe „Unterwegs für die Sternsinger“ sahen die Schülerinnen der 6d den Film „Willi in Peru“ von und mit Willi Wetzel. Der Reporter Willi Wetzel war für die Sternsinger in Lima, wo er Kinder getroffen hat, die mit Behinderung leben. In der Dokumentation hieß es, dass ein Viertel der Bevölkerung jünger als 14 Jahre sei. Die UN gehen davon aus, dass 8,9 Prozent der rund 28 Millionen Peruaner mit einer Behinderung leben. Viele Kinder mit Behinderung erleben täglich Ausgrenzung und Diskriminierung. Sie werden von ihren Familien versteckt, vernachlässigt oder ausgegrenzt – aus Scham oder weil ihre Eltern nicht wissen, wie sie mit ihnen umgehen sollen. Besonders Kinder und Jugendliche mit Behinderung, die aus armen Verhältnissen stammen, haben kaum eine Chance, eine schulische Förderung oder sogar Ausbildung zu erhalten. Im Film stellt Willi Wetzel das Sternsinger-Projekt „Yancana Husay“ vor. Anschaulich und kindgerecht führte die Reportage vor Augen, wie dort Kindern gefördert werden und am Leben der Gesellschaft teilhaben.

In der 6d war der Funken übergesprungen. 16 der 29 Schülerinnen konnten es einrichten, am 17.01. nach der Schule als „Kinder mit einer Mission“ aufzubrechen. In der Religionsstunde stärkten sich alle zuvor mit einem warmen Mittagessen.

Dann hüllte man sich in königliche Gewänder, setzte Turbane und Kronen auf und übte noch einmal die gruppeneigene Präsentation.

Jede der vier Gruppen hat sich ihre Texte selbst zusammengestellt und auswendig gelernt.

Bei der Schulleitung wurde der Anfang gemacht

und Segen an den Türen der SMS hinterlassen.

Dann warteten engagierte Eltern, die die königliche Gesandtschaft auf Vallendars halbe Höhe kutschierte und die vier Gruppen begleitete.

Frau Schäfer begleitete ebenfalls eine Gruppe. Sie hatte die Gewänder, Segenssticker und Sammelbüchsen aus der Vallendarer Gemeinde St. Marcellinus und Petrus besorgt. Der Gemeindereferentin Frau Faig sei an dieser Stelle noch einmal herzlich gedankt fürs Bereitstellen der Kostüme und Fertigmachen der Beutel.


Und dann ging es los bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen.

Sternsingen heißt nicht, spazieren zu gehen, sondern ist meistens ein bisschen strapaziös. Die Könige gehen lange Wege, von Tür zu Tür, steigen Treppen hinauf und spüren, dass Winter ist. So ging es auch den vier Gruppen der SMS. Nach einer halben Stunde kam Wind auf, der sich zu einem kleinen Sturm entwickelte. Es regnete erst leicht, dann heftiger, schließlich hagelte es. Doch die Freude der Menschen, die ihre Türen und Herzen öffneten, überstrahlte alles. Manch einer wurde zu Tränen gerührt beim Anblick der Königskinder, beim Hören ihrer Textvorträge, beim Mitsingen ihres Liedes. Über den Segen freuten sich alle. Die Spendendosen füllten sich und auch Süßigkeiten wanderten in die Beutel. Nach eineinhalb Stunden traten die tapferen Könige ihre Heimreise an, durchgefroren, mit feuchten Gewändern und leuchtenden Augen.
„Es hat Spaß gemacht.“ „Können wir das im nächsten Jahr wieder machen?“, – dieses und ähnliche Feedbacks lassen ahnen, dass sie nicht das letzte Mal segensbringend unterwegs waren. Und das eigens für diese Aktion komponierte und getextete Lied wird auch noch nach Ende des diesjährigen Dreikönigssingens ein Ohrwurm sein:

Refrain:
Ich, Du, wir woll’n zusammen wachsen,
ich, Du, wir woll’n zusammen steh’n.
Ich, Du, wir, so leben wir zusammen, finden unser’n Weg,
wenn wir gemeinsam geh’n.

  1. Hier kann ich wachsen, hier kann ich lernen, wie das Leben geht.
    Hier darf ich stark sein, hier darf ich schwach sein, ich gehöre dazu.
  2. Hier bin ich wichtig und fühl‘ mich richtig an meinen Platz gestellt!
    Hier kann ich leben, auch dir was geben, hier braucht mich meine Welt!
  3. Hier kann ich sprechen in meinen Worten, und Du hörst mir zu!
    Hier darf ich lachen, auch Fehler machen, und doch ist alles gut!
  4. Hier darf ich spüren, Neues berühren in Unbefangenheit!
    Hier darf ich tasten und auch mal rasten, denn ich habe Zeit!
  5. Hier darf ich bauen auf Dein Vertrauen, denn Du gehst mit mir!
    Auch wenn es schwer wird, die Angst mich zuschnürt, zusammen schaffen wir’s!

Weitere Informationen zum Dreikönigssingen, das Video von und mit Willi Wetzel sowie die Sternsingerlieder zur Aktion 2019
siehe www.Sternsinger.de

 



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