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Im Fokus: Das Kreuz · 30. März 2015

Am letzten Schultag vor den Osterferien, am 25. März 2015, versammelten sich die Schülerinnen der 9.-12. Jahrgangsstufe mit ihren Lehrerinnen und Lehrern in der Pallottikirche. In diesem Jahr hatten Schülerinnen der Klasse 10c unter der Leitung von Frau Seibel die Kreuzwegandacht vorbereitet.
“Im Fokus: Das Kreuz” – so lautet das Motto vom Ökumenischen Kreuzweg der Jugend 2015.
Frau Seibel sprach in ihrer Hinführung zu den Texten und Bildern dieser Kreuzwegandacht aus, was viele an diesem Morgen bewegte: “Im Fokus: Das Kreuz; im Fokus: Der Flugzeugabsturz. Wenn wir den Flugzeugabsturz fokussieren, können wir dies aus einer Sensationslust heraus tun. Wir können aber auch hinsehen, um mitzuleiden. Ich lade euch ein, euch auf diesen Kruezweg einzulassen und dabei in besonderer Weise der Opfer zu gedenken und für die Angehörigen und Freunde der Toten zu beten.”

Auszüge aus dem Ökumenischen Kreuzweg der Jugend 2015

Prolog
Der Weg Jesu ist der Weg des Kreuzes. Das Kreuz ist Leiden, bedeutet, ausgesetzt sein, steht für den Tod.
Jesus bringt der Welt die Liebe Gottes nahe. Aus seinem Kampf gegen das Leiden erwächst ihm das Leiden. Er selbst ist der Weg der Liebe Gottes.
Sein Kreuz wird zum Zeichen der Solidarität mit Leidenden und Sündern. Sein Kreuz wird zum Zeichen der Stellvertretung der Menschen vor Gott und Gottes bei den Menschen.
Jesus ist der Christus, der Weg der neuen Beziehung mit Gott. Sein Kreuz ist das Zeichen der untrennbaren Gemeinschaft mit Gott, das Zeichen der Liebe.

Im Fokus: Der Schatten des Kreuzes
Ein Mensch, der sein Kreuz schleppt, kommt auf mich zu. Sein Schatten erreicht mich schon.

Ein Schatten fällt über mich. Mitten in mein Leben.
Vielleicht komme ich noch drum herum, wenn ich mich an die Wand drücke,
und es vorbeigehen zu lasse. Aber dann erkenne ich: Ich kann nicht ausweichen.
es gibt Kreuzwege in meinem Leben. Ich kann meinem Leben nicht ausweichen.
Ich kann auch dem nicht ausweichen, der das Kreuz trägt.

Gott, gib mir Kraft für die dunklen Stunden in meinem Leben.
Geh mit mir auf meinen schweren Wegen und lass mich verstehen,
was der Kreuzweg Jesu für mich bedeutet. Amen.

Im Fokus: Maria
Maria und Jesus. Maria hält den kleinen Jesus auf dem Arm. Maria begegnet Jesus auf seinem Kreuzweg. Dazwischen liegen 33 Jahre. Ein ganz besonderer Moment in dieser Zeit ist die Hochzeit in Kana. Als Hilfe nötig ist, vertraut Maria ihrem Sohn: “Was er euch sagt, das tut.” Und er hilft.
Auf seinem Kreuzweg wieder ein ganz besonderer Moment: Maria steht vor Jesus, Sie sieht ihn an. Vielleicht erinnert sich Maria: “Was er euch sagt, das tut.”
Gilt das noch im Angesicht der Folter, des Kreuzes, des Todes?

Jesus, Maria hat dir vertraut. Mir fällt das manchmal schwer.
Stärke mein Vertrauen.
Maria hat an dich geglaubt. Ich zweifle immer wieder.
Stärke meinen Glauben.

Im Fokus: Die Last des Kreuzes
Simon nimmt das Kreuz Jesu. Er muss es tun. Die Soldaten zwingen ihn. Simon wird da reingezogen. Aber er wird dadurch zum Helfer für Jesus.
So etwas könnte uns auch passieren: Dass wir in so eine Szene reingezogen werden. Und dann? Ich glaube, ich hätte Angst.
Manchmal will ich einfach außen bleiben. Ich sehe zu. Ich mache lieber nichts, dann mache ich auch nichts falsch.

Sieh mich an, Gott. Löse die Fesseln meiner Angst, mache mich frei.
Dann kann ich meinen Weg gehen. Mit dir. Amen.

Im Fokus: Die weinenden Frauen
Jesus bleibt stehen. Die Klagen und Tränen der Frauen berühren ihn. Ich stelle mir vor, wie er sie ansieht und zu ihnen spricht. Jesus öffnet ihnen die Augen. “Was ich hier trage, trage ich für euch.”
Ich glaube, Jesus könnte auch zu uns so sprechen: “Schaut genau hin, was um euch herum geschieht. Entscheidet, wofür ihr lebt. Achtet darauf, wofür ihr Verantwortung tragt.”
Jesus sagt zu uns: “Was ihr tragt, das trage ich mit euch. Verlasst euch darauf, dass ich euch nicht verlasse. Seid gewiss, ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.”

Gott, öffne mir die Augen für mein Leben. Ich möchte auch anderen Mut machen,
mit hinzusehen, mit hinzugehen, mitzudenken und zu handeln.
Stärke mich. Stärke uns. Amen.

Im Fokus: Niedergedrückt
Jesus bricht auf seinem Kreuzweg zusammen. Die Last ist zu schwer, die ihm aufgetragen ist. Er ist am Boden. Schutzlos. Dem Leiden ausgesetzt. Nicht allein. Aber völlig einsam. Kleinsein in Großaufnahme.
Das könnte jeder sein. Auch ich. Die anderen gaffen nur. Aber keiner ist bei mir.

Gott, manchmal brauchen wir jemanden, der uns versteht und zu uns hält.
Jemanden, der unseren Schmerz teilt und zu uns steht in schwierigen Situationen. Schenke uns immer wieder Menschen, die bei uns sind. Amen.

Im Fokus: Täter
Jesus hängt am Kreuz: hilflos, nackt, ausgeliefert. Sein Ende ist beschlossene Sache. Nun sind die am Werk, die das Urteil ausführen.
Wie viel Schuld liegt bei ihnen? Können sie sich aus der Verantwortung ziehen?

Gott, vor dir kann sich niemand verstecken. Du siehst in die Herzen der Menschen. Auch in meines. Du siehst meine Schuld. Herr, erbarme dich.

Im Fokus: Gott am Kreuz
Jesus stirbt. Menschen schauen zu – von Ferne. Der Vorhang im Tempel zerreißt. Ein Mensch – der Hauptmann der Soldaten unter dem Kreuz – versteht auf einmal, wer dieser Jesus in Wirklichkeit war: Gottes Sohn.

Wie ist es bei Dir? Du siehst Bilder von dem gekreuzigten Jesus. Du versuchst zu verstehen, was das Ganze soll. Aber es ist so unklar und weit weg. Du verstehst nicht, was da abgeht. Und in Deinem Leben spielt dieser Jesus nur eine ganz kleine Rolle. Denkst Du vielleicht sogar: Dieser Jesus, der soll mir bloß nicht zu nahe kommen?
Aber es gibt auch das ganz andere: Auf einmal ist es so, als ob ein Vorhang zerreißt. Ein Licht geht Dir auf. Und Jesus, der Gekreuzigte, kommt Dir näher. Er wird wichtig für Dich und Dein Leben.

Gott, in Jesus Christus hast du uns deine Liebe gezeigt. Hilf uns, dass wir dich erkennen – dort am Kreuz und in unserem Leben.

Epilog: Im Fokus: Das bleibende Geheimnis
Der Kreuzweg, den wir gegangen sind, ließ uns tief in unser Leben blicken. Wir haben uns dem Leiden gestellt. Wir haben erkannt, was hilfreich, wichtig und wahr ist. Wahrheit ist immer mehr als WIssen und Verstand. Und doch werden unsere Eindrücke ein Geheinmis des Glaubens bleiben.
Und darum gehen wir wieder und wieder dem Kreuz nach, in der Hoffnung, immer mehr zu begreifen, was Jesus und sein Weg ans Kreuz für uns bedeuten, was sein Leben, sein Tod und seine Auferstehung uns zeigen.
Wir haben kein Lesegerät für die ganze Wahrheit, und doch sind wir Gott näher gekommen. Wrr können glauben: ich selbst und wir miteinander.
Jesus hat uns dafür den Weg geschenkt. Es ist der Weg des Kreuzes, das jetzt für die Liebe Gottes steht.
Jesus hat uns auch das Gebet für diesen Weg geschenkt. Mit ihm beten wir:

Vater unser im Himmel …

Der Segen Gottes lenke unsere Schritte durch die dunklen Zeiten unseres Lebens auf den Weg des Lichtes und der Wärme. Der Segen Gottes begleite unsere Einsamkeit und unsere Zweifel mit seiner Nähe und seinem Trost. Der Segen Gottes umhülle unsere Schuld und unser Versagen mit seiner Liebe und seiner Geduld. Der Segen Gottes öffne unser Herz und unsere Augen für das Geheimnis des Kreuzes und seiner Größe.
So segne uns der barmherzige und dreifaltige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.


Schülerinnen begleiteten die Lieder, die während des Kreuzweges gesungen wurden, und gestalteten die Meditationszeit mit Instrumentalmusik.

 



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