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Die Wallfahrt geht weiter · 2. Juni 2012

Hohen Besuch aus Trier erwartete die SMS am 31. Mai 2012. Weihbischof Jörg Michael Peters, der für den Einzugsbereich der Schule zuständig ist, hatte sich viele Stunden Zeit genommen, um nach Schönstatt zu fahren, mit Schülerinnen der Marienschule ins Gespräch zu kommen, einen großen Gottesdienst mit der ganzen Schulgemeinschaft zu feiern und anschließend dem Kollegium zu begegnen.
Unvertraut ist die Marienschule dem Bischof nicht. Mehrfach äußerte er an diesem Vormittag seine Verbundenheit mit der SMS, die seit seiner Kaplanszeit in Bendorf und Weitersburg, d.h. seit 25 Jahren, besteht.

Mit seiner Ankunft mischte sich in das bunte Farbenspektrum der Schule ein edles Violett. Durch seine Soutane und seine Größe wurden viele schnell auf ihn aufmerksam. Einige Klassen hatten das Glück, Weihbischof Peters in ihrer Mitte begrüßen und ihm Fragen stellen zu können.

Die Schülerinnen der Klasse 6d interessierten sich zum Beispiel dafür, ob der Bischof ein Haustier hat und in Urlaub fährt. Sie fragten, wie es dazu kam, dass er Priester geworden ist. Sie wollten wissen, ob er Lampenfieber vor Gottesdiensten habe und ob er jeden Tag in die Kirche gehe. Beeindruckt waren die Schülerinnen, wie persönlich er sie als Fragende wahrgenommen und wie ernst und ehrlich er ihnen geantwortet hat. Als Begründung dafür, kein Haustier zu haben, sagte er, dass er immer ein schlechtes Gewissen haben würde, weil er sich nicht genügend um das Tier kümmern könnte. Auf die Frage nach dem Lampenfieber antwortete Weihbischof Peters, dass vor jedem Gottesdienst eine gewisse Spannung da sei. Durch das persönliche Zeugnis des Bischofs beschenkt, machte die 6d ein Gegengeschenk: ein Leporello aus 32 Heilig-Rock-Seiten, jeweils individuell und sinnreich von den Schülerinnen gestaltet.

Danach besuchte der Bischof die Klasse 7d. Die Schülerinnen erzählten von ihrem Klassenideal und prägenden Gemeinschaftserlebnissen.

Auch sie wollten einiges wissen: wie man Weihbischof wird und wie der Alltag eines Bischofs aussieht. Sie erkundigten sich nach seinen Hobbys und seiner Gebetspraxis. Dabei erfuhren sie unter anderem, dass der Bischof nie ohne Abendgebet zu Bett gehe – da könne er noch so müde sein. Er erinnere sich beim Abendgebet an Gesichter und Ereignisse des vergangenen Tages. Dabei würde er zum Danken angeregt. Situationen, wo es zäh und spannend war, kommen ihm ins Bewusstsein und Anlässe, die zum Bittgebet anregen. Bewegt hörten die Schülerinnen, dass der Bischof beim Abendgebet des Vortages sie vor Augen gehabt hat und er seinen Besuch an der Marienschule Gott hingehalten hat.

Die dritte Gruppe, die Weihbischof Peters besuchte, setzte sich aus Schülerinnen der 8.-10. Klassen zusammen. Hier konnte sich der Bischof einen Eindruck verschaffen über unterrichtliche und außerunterrichtliche Angebote an der SMS und über soziales Engagement, zum Beispiel in der Heinrich-Haus- und Altenheim-AG. Der Bischof äußerte später, dass ihn die Moderation und die Beiträge der Schülerinnen beeindruckt haben. Und auch die Schülerinnen waren sehr angetan von der Gesprächsrunde.

Inzwischen hatten sich bereits viele Klassen auf den Weg in die Pilgerkirche gemacht.

Vor der Kirche bot sich Eltern von Schülerinnen, Lehrern der SMS und Bekannten des Bischofs Gelegenheit zur Begrüßung und zum Gespräch.

Das Team der Schülersprecherinnen der Realschule und des Gymnasiums traf draußen die letzten Vorbereitungen.

In der Kirche hatten die Klassen ihre Plätze eingenommen

und dann war alles bereit zum feierlichen Einzug des Bischofs.

Der Gottesdienst stand unter dem Leitwort „Die Wallfahrt geht weiter“. Damit wurde ein Gedanke aus der Predigt von Bischof Ackermann aufgegriffen. Er hatte in Trier bei der großen Heilig-Rock-Wallfahrt der katholischen Schulen am 20.04.2012 den Wunsch geäußert, dass es nicht bei dem einen Wallfahrtstag bleibt und gesagt: „Die Wallfahrt geht weiter.“ Diese Motto und das Motiv der Lebenswallfahrt prägten die Gestaltung des Gottesdienstes in der Pilgerkirche.

Zunächst war Raum für Rückblicke auf den großen Wallfahrtstag der Schulen.

Eine Gruppe von Fahrradwallfahrern fuhr auf Rädern nach vorne und berichtete von Erlebnissen auf ihrer Tour nach Trier. Sie erzählten von widrigen Wetterverhältnissen und einem wunderbaren Regenbogen, von Stürzen und Strapazen und dem Stolz, am Ziel angekommen zu sein und in Ruhe den Heiligen Roch betrachten zu können. Dankbar blickten sie auf intensive gemeinsame Erfahrungen zurück und stellten fest, dass die Wallfahrt sie innerlich verändert und bereichert hat.

Danach ergriffen zwei Fußwallfahrererinnen das Wort, die den Weg von Schweich nach Trier gewandert sind. Auch sie hatten Härten und Herausforderungen erlebt. „Doch am Ende war klar: Als Gemeinschaft unterwegs zu sein, hat jeder Einzelnen viel gegeben. Wir hatten nur das Nötigste dabei und haben erlebt, wie das Wenige glücklich machen kann. Mich selbst hat es schon bewegt, den Heiligen Rock zu sehen, von dem man sagt, dass Jesus Teile davon getragen hat. Dieser Anblick – wie auch die ganze Wallfahrt – hat mich am Ende sehr erfüllt.“

Ganz anders erlebten einige Schülerinnen, die im Klassenverband mit dem Bus nach Trier gefahren sind, den Wallfahrtstag der Schulen.

Sie machten ihrem Unmut Luft, beklagten klapprige Reisebusse und schlechte Stehplätze beim großen Gottesdienst. Zu den beiden Nörglern gesellte sich eine dritte Schülerin, die trotz aller Komplikationen zum eigentlichen Kern der Wallfahrt vorgestoßen ist. Sie erzählte von ihrer Christuserfahrung im Palastgarten und bei der Reliquie im Dom und bewirkte einen Stimmungsumschwung. „Ich habe den Heiligen Rock auch nur einen Augenblick gesehen. Aber der war intensiv. Ich habe mich an das Lied erinnert: ‚Nur den Saum deines Gewandes einen Augenblick berühr’n und die Kraft, die von dir ausströmt, tief in meinem Innern spür’n.’ Es waren bewegende Momente.“ Auch den Kritik Übenden war klar, dass eine Wallfahrt keine Kreuzfahrt mit Luxus und Wellness ist. Im Nachhinein waren sie eigentlich ganz zufrieden, dabeigewesen zu sein.

In seiner Predigt ging Weihbischof Peters darauf ein, wie wichtig es sei, gemeinsam aufzubrechen und ein Ziel vor Augen zu haben. Die Wege und Anstrengungen dorthin seien unterschiedlich. Die Wallfahrt sei ein Motiv für jedes menschliche bzw. christliche Leben überhaupt. Der Bischof zitierte Rilke mit den Worten: „Manchmal steht einer auf und geht, weil irgendwo im Osten eine Kirche steht.“ Das genüge schon, um sich aufzumachen, letztlich auf der Suche nach dem Sinn des eigenen Lebens. Bezug nehmend auf das Emmaus-Evangelium (Lukas 24, 13 – 35) erläuterte er, wie den beiden Jünger dieser Sinn verloren gegangen ist. Sie waren Zeugen des Karfreitags und haben Jesus am Kreuz sterben sehen. Mit ihm ist ihre Motivation gestorben. Während sie sich über ihre Enttäuschung austauschten, trat Jesus hinzu; mit ihm wechselte ihre Stimmung. Am Ende wurde aus den Emmaus-Jüngern Zeugen für etwas, das uns bis heute nicht loslässt: dass mit dem Tod Jesu etwas ganz Neues begonnen hat. Wir glauben, weil eine Kette von Augen- und Ohrenzeugen die Botschaft von der Auferstehung zu uns gebracht hat. Weihbischof Peters warf die Frage auf, wie ein Mensch zu einem Zeugen für Jesus wird. Er sagte, jeder, der Zeuge sein will, braucht eine Geschichte mit Jesus und lud ein: Könnten wir uns nicht auf Spurensuche begeben? Wo gibt es Momente in meinem Leben, die mich zu Zeugen für die Auferstehung werden ließen? Der Bischof erinnerte an die vielen Pilger, die durch die Reliquie des Heiligen Rocks hindurch Jesus berührt haben. Er wertschätzte aber auch die intensive Vorbereitungszeit auf die Wallfahrt und wusste, dass sich die Marienschule seit einem Jahr damit beschäftigt in vielen Unterrichtsstunden und Projekten. Davon zeugte zum Beispiel die Heilig-Rock-Fahne, die auch diese Wallfahrt der Schulgemeinschaft in die Pilgerkirche begleitet hat.

Der Chor aus Schülerinnen der Jahrgangsstufe 11 unter der Leitung von Frau Jocks regte zum Mitsingen an. Wallfahrts- und Christuserfahrungen schwingten mit in den Liedern „Eingeladen zum Fest des Glauben“, „Jesus Christ, you are my life“, „Jesus, berühre mich“. Auf dem Höhepunkt der Eucharistiefeier waren Emmaus-Erfahrungen möglich.

Nach der hl. Kommunion wurde gedankt, dass Jesus im Sakrament der Eucharistie in unserer Mitte ist und dass er uns als Schulgemeinschaft immer wieder um seinen Tisch versammelt und mit uns Mahl hält.

Gebetet wurde auch um den Mut, über unsere Emmauserfahrungen zu sprechen und in der Kraft des Heiligen Geistes glaubwürdig Zeugnis zu geben.
Dankbar erinnerten wir uns auch daran, dass Jesus uns seine Mutter geschenkt hat. Sie ist alle Wege mit ihm gegangen. Sie will auch uns kundige Weggefährtin auf der Wallfahrt unseres Lebens sein. Sie kennt das Ziel unseres Lebens. Sie hütet die Glut in unseren Herzen, schützt uns auf unserem Weg und führt uns sicher zu Jesus.

Bevor die Gottesdienstgemeinde in das Wallfahrtslied Mariens, in ihr Magnifikat, einstimmte, riefen die Schülersprecherinnen auf, die Wallfahrt fortzusetzten. An das Emmaus-Evangelium und den Gottesdienst mit Weihbischof Jörg Peters sollte ein Zeichen erinnern, das sich die Schülerinnen gegenseitig zum Geschenk machten.

Am Ausgang der Kirche konnte sich jede einen Stein, auf dem ein Herz gemalt war, mitnehmen. Er lädt ein – zum Beispiel am Abend – noch einmal zurückzuschauen auf die Wegstrecke des vergangenen Tages und festzustellen: „Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als Jesus unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?“

Während sich die Gottesdienstbesucher draußen einen Stein aussuchten,

bestieg Weihbischof Peters in der Kirche ein Fahrrad und drehte eine Runde.

Es sah so aus, als wäre er auch mit dem Rad zurück zur Marienschule gefahren. Dort erwartete ihn schon das Kollegium, vor dem der Bischof unter anderem Gedanken zur Schulpastoral äußerte.
Auf seinem Weg durch die Schule hatte er bereits das Bild von Beate Heinen in sich aufgenommen. Sr. Anneclaire machte ihm einen Posterdruck zum Geschenk, worüber er sichtlich erfreut war. Einladend sagte der Bischof zu den Kolleginnen und Kollegen, sie könnten kommen und schauen, wo das Bild in Trier seinen Platz gefunden habe.

In der Schulküche bereiteten zur gleichen Stunde die Schülerköchinnen Vorsuppe und Nachtisch vor. Das Hauptgericht wurde dem Bischof und dem erweiterten Kreis der Schulleitung aus der Mensa der SMS serviert.

Bevor sich der Bischof zu Tisch setzte, bedankte er sich bei Frau Fölbach und den Köchinnen aus der Realschule.

Nach dem Mittagessen brach Weihbischof Peters wieder auf in die Bischofsstadt. Viele Eindrücke von der Marienschule, ihren äußeren Baumaßnahmen und ihrer inneren Weiterentwicklung nimmt er mit.

Begegnungen und Gespräche mit Schülerinnen, Lehrerinnen und Lehrern haben seine Verbundenheit mit der SMS vertieft.
Uns hat der Besuch des Bischofs bereichert. Wir haben ihn erlebt als einen Zeugen des Glaubens, als Mann der Kirche, der den Kontakt zu den Menschen sucht und motiviert, auf dem Weg zu bleiben und das Ziel vor Augen zu haben, denn: Die Wallfahrt geht weiter.

Sr. Theodore

 



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