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Paula in Frankreich · 25. April 2012Paula Meyer (10 c) verbrachte drei Monate in Melesse in der Bretagne. Sie setzt ihren Erlebnisbericht vom März dieses Jahres fort. Das Schulsystem in Frankreich Während dem Aufenthalt in Frankreich an einer neuen Schule sind mir einige Unterschiede in dem System aufgefallen. Das Lycée heisst Joliot Curie und befindet sich in Rennes. Ich war überrascht wie groß es ist und wie viele Gebäude es gibt. Neben der Mensa und dem CDI, einem Aufenthaltsraum – nicht der einzige für Schüler – mit Büchern verschiedener Sprachen, Computern, Zeitschriften und abgetrennten Klassenräumen für den Deutschunterricht oder Berufsberatungen, gibt es mehrere Physik-, Chemie- und Bioräume, die sich mit ihrer Ausstattung von den übrigen Gebäuden unterscheiden. Auffallend ist, dass fast jeder Klassenraum Conputer, Beamer und White Boards enthält, die auch regelmäßig benutzt werden. Es gibt einen großen Schulhof mit vielen Bänken, Bäumen und Wiesen, wo sich die Schüler bei Sonnenschein ausruhen. Es handelt sich um ein Gymnasium mit Schwerpunkt auf Naturwissenschaften und Mathematik, weshalb mein Stundenplan hauptsächlich Mathe – auf Französisch sowie auf Englisch – Biologie, Physik und Chemie enthält. So sind die Kenntnisse der Schüler dort entsprechend gut, besonders weil ich in einer leistungsstarken Klasse bin, weshalb ich so meine Probleme habe, mitzukommen. Vielleicht liegt das zum Teil auch daran, dass das Lycée der deutschen Oberstufe entspricht, die ich noch nicht besuche. Von Musik, Kunst und Religion habe ich während meines Austausches noch nichts mitbekommen, was ich persönlich schade finde, da ich dort vielleicht mehrere Chancen hätte, den Unterricht zu verfolgen und vor allem diese Fächer eine Abwechslung zu den anderen Schulstunden sind. Mein Schultag ist nebenbei erst abends beendet und somit eine Herausforderung für mich, weil in Deutschland die Schule für mich spätestens um 15 h 10 aus ist. Das liegt hier daran, dass wir um 12 Uhr eine zweistündige Mittagspause haben, in der alle Schüler in die Mensa gehen. Dort trifft man hauptsächlich nur Jugendliche in meinem Alter, wovon einer großer Teil Jungs sind, die mit ihren Stärken in Naturwissenschaften auf diesem Lycée gut aufgehoben sind. Damit lerne ich den Schultag nach mehreren Jahren auch mal wieder mit Jungs kennen, die die Stunden lustiger gestalten und umformen. Es ist somit ganz was anderes, wenn man von einer Mädchenschule kommt! Auch die Notengebung unterscheidet sich. Hier werden Punkte von 0 bis 10 oder 20 vergeben, die für ein Zeugnis zusammengezählt werden. Allerdings ist mir noch nicht aufgefallen, dass mündliche Noten vergeben werden, wobei sich die Schüler jedoch auch wenig melden und entweder viel vom Lehrer erklärt und geredet oder gemeinsam über das anstehende Thema diskutiert wird. Ein Schuljahr ist außerdem in drei Teile, in ‘trimestres’ eingeteilt. Zurückblickend kann ich nicht sagen, was mir besser gefällt! Es war ein Erlebnis, das man nicht immer bekommt, eine andere Schule im Ausland kennenzulernen. Obwohl es hier sehr schön ist und ich mich mittlerweile an die Unterschiede gewöhnt habe, freue ich mich auf meine ‘kleine’ deutsche Schule! Skiurlaub in Besse Mit meiner Gastfamilie habe ich meinen ersten Skiurlaub in Super-Besse erlebt. Sechs Stunden sind wir zu unserer Wohnung gefahren, bevor wir am nächsten Tag die Piste unsicher machen konnten. So gut es ging hat mir mein Gastvater erklärt, wie ich mich auf den Skiern halte und sicher unten ankomme. Nach ungefähr zwei Stunden bin ich allerdings trotzdem gefallen. Trotzdem bin ich froh, dass ich dieses Skiwochenende erlebt habe, obwohl ich es so schnell nicht mehr wiederholen werde, da ich die Berge von Frankreich und ein Stück mehr meine neue Familie kennengelernt habe. Unterstützung aus Deutschland Nach zwei Monaten im fremden Frankreich konnte ich mein Glück kaum fassen, als eine deutsche Schülerin (auf dem Foto rechts) in den gemeinsamen Deutschunterricht mit der Parallelklasse gekommen ist. Sie bleibt einen Monat in dem Lycée und wir erleben somit beide meinen letzten Monat vor meiner Heimkehr. Endlich wurde wieder deutsch geredet und erste Eindrücke ausgetauscht. Ich bin unheimlich froh, sie getroffen zu haben, da wir uns wirklich gut verstehen! Aus diesem Grund haben wir vor, uns auf jeden Fall in Deutschland auch wiederzusehen, umso besser, dass wir nicht so weit voneinander entfernt wohnen. Unsere französischen Austauschpartnerinnen, die fast zur selben Zeit in Deutschland sein werden, haben so dann auch die Möglichkeit, französisch zu reden und bei gemeinsamen Problemen und Schwierigkeiten sich gegenseitig zu helfen und füreinander da zu sein. Frankreich – Crêpes, Croissants, Baguette! In ein neues Land zu gehen bedeutet auch, neues Essen kennenzulernen. Zunächst hatte ich etwas Befürchtungen, jedoch ohne Grund, wie sich herausgestellt hat! Es ist natürlich alles etwas anders und manchmal vermisse ich das deutsche Essen, neue Lieblingsgerichte habe ich hier aber auch gefunden. Zu Frankreich gehört natürlich jeden Tag das Baguette und Crêpes dazu, die hier noch viel leckerer sind als in Deutschland! Eine Spezialität der Bretagne ist auch „la galette“, eine Art Pfannkuchen aus Buchweizen, der jedoch gesalzen ist und mit Ei, Schinken und Käse gegessen wird. In meinen ersten Wochen habe ich „la galette des rois“ kennengelernt, einen Kuchen, in dem eine Figur versteckt ist und derjenige, der dieses Kuchenstück hat, ist der König. In der Mensa gibt es immer zahlreiche Gerichte mit mehreren Vorspeisen und Desserts, zwei Hauptgerichte, Brot und Käse, verschiedene Obstsorten und Joghurt. Nicht immer ist das Kantinenessen lecker, es ist jedoch nicht die einzige warme Mahlzeit am Tag. Es wird auch schon um 12 h gegessen, dafür hat aber kein Schüler ein Pausenbrot und etwas zu trinken dabei. Am Abend wird erneut warm gegessen, wobei es oft eine Suppe vor dem richtigem Gericht gibt. Anschließend gibt es auch wie am Mittag immer einen Nachtisch, wozu manchmal Käse gehört, den es in Frankreich in einer unvergleichlichen Vielfalt gibt. Zwischen dem Mittag- und Abendessen findet eine dritte Mahlzeit statt, was man „goûter“ auf Deutsch „einen Imbiss einnehmen“ oder auch „ein Butterbrot essen“ nennt. Hier werden hauptsächlich Kuchen, Kekse und Gebäcke wie Crêpes gegessen. Besonders das Feingebäck vom Bäcker habe ich in Frankreich lieben gelernt. Dazu gehören verschiedene kleine Törtchen und Gebäcke mit besonders viel Schokolade oder Früchten wie „éclair au chocolat“ und „fondant au chocolat“. Nach meinem Aufenthalt werde ich hoffentlich wiederkommen und kann vielleicht im Sommer im Frankreichurlaub die Spezialitäten und Besonderheiten des französischen Essens wiederfinden und meiner Familie zeigen. Paula Meyer, 30. März 2012
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