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Zeige uns den Weg · 11. Dezember 2011

Adventskonzert der Schönstätter Marienschule in der Pilgerkirche am 10.12.2011

Viele kleine und große Instrumentalisten, viele kleine und große Sänger und viele kleine und große Künstler haben sich am Vorabend des dritten Advent im gemeinschaftsstiftenden Rundbau der Pilgerkirche zusammengefunden, um sich bewusst zu machen, worum es im Advent eigentlich geht: um adventliches und weihnachtliches Licht mitten in den Dunkelheiten draußen, aber auch in unserem Herzen und um adventliche und weihnachtliche Wege, die wir in diesen Tagen einerseits mit unseren Füßen gehen, die wir aber andererseits sozusagen auch in uns selbst gehen, um unsere Herzen für das nahende Weihnachtsfest zu bereiten.
Unsere Wege sind zahlreich:
Wir kennen Umwege – wir haben die Chance, sie im Licht des Advents zu Heimwegen zu machen
Wir kennen Holzwege – wir haben die Chance, sie im Segen des Advents zu Königswegen zu machen
Wir kennen Abwege – wir haben die Chance, sie im Glanz des Advents zu Wegen der Umkehr zu machen
Wir kennen Irrwege – wir haben die Chance, sie in der Gnade des Advents zu Lebenswegen werden zu lassen, die Gott mit uns gehen will.

„Zeige uns den Weg“, – die immer wieder wiederholte Bitte, die dem Musikstück des Wahlpflichtfaches Orchester zugrunde lag, stimmte auf diese Wegthematik sehr treffend ein.

Noch zwei Musikstücke konnten wir von unseren Jüngsten, unserem Wahlpflichtfach Orchester, hören: „Wisst ihr noch, wie es geschehen“. Dieses Musikstück schildert aus der Sicht der Hirten das Geschehen vor den Toren von Bethlehem. Die Hirten haben schon viele Wege gemacht, sie kennen Dunkelheit und Kälte draußen und sie kennen die Dunkelheit in ihren Herzen, die sie infolge von Armut und Not immer wieder spüren müssen. Das Licht, das plötzlich und unverhofft am Himmel erscheint, lässt sie aufbrechen zu einem ganz besonderen Weg: den Weg zum Stall, in dem der Retter der Welt geboren werden will.
Sodann hörten wir „I saw three ships“, – eine Melodie im weihnachtlichen 6/8-tel-Takt. Die Volksfrömmigkeit hat sich zu dieser Melodie ein zu Herzen gehendes Bild erdacht: Ein Ich-Erzähler sieht am Horizont sehnsuchtsvoll drei Schiffe ziehen, in deren mittlerem Maria mit dem Jesuskind gen Bethlehem fährt, – unter weit schallendem Glockenklang und himmlischem Engelsgesang … Vielleicht erinnerten sich manche Zuhörer an dieses uralte Motiv, vom Schiff, das geladen kommt und eine teure Last trägt.

Alle Schülerinnen unserer vier 6. Klassen nehmen es ernst mit dem „Auf-dem-Weg-Sein“ in der Adventszeit…! Sie alle zogen singend ein und verkündeten – übrigens wieder im freudig-bewegten 6/8-tel-Takt: „Seht, die gute Zeit ist nah: Gott kommt auf die Erde…!“

In ihrem zweiten gemeinsam gesungenen Lied nahmen sie – nach den Hirten auf den Feldern von Bethlehem, den wir eben schon einen Besuch abgestattet hatten – nun eine andere Gruppe in den Blick, die sich magisch von einem leuchtenden Licht anziehen lassen: die drei Weisen aus dem Morgenland, die ohne den Stern niemals in Bethlehem angekommen wären. Im Refrain hieß es: „Leuchte, leuchte schöner Stern, leuchte uns voran! Wir brauchen dich auf unserm Weg, sonst kommen wir nicht an…!“
Advent und Weihnachten spricht all unsere menschlichen Sinne an: Erst wenn wir uns auf allen Ebenen, mit allen Sinnen auf dieses welterlösende Geschehen einlassen, erst dann begreifen wir, was es wirklich heißt: „Christ, der Retter ist da…!“, – erst dann trifft Weihnachten unsere Mitte, unser Herz, in dem Gott ja letztlich ankommen möchte zu Weihnachten. Denn, schon Angelus Silesius wusste vor vierhundert Jahren, was bis heute nichts von seiner Gültigkeit verloren hat: „Wär Christus tausendmal zu Bethlehem geboren, Doch nicht in dir, – Du bliebst noch ewiglich verloren…!“
Das Wahlpflichtfach Bildende Kunst öffnete die Augen für die Weihnachtsbotschaft: Leuchtende Tüten, filigran und verschlungen von den Mädchen gestanzt und geprickelt, – übrigens so verschlungen wie unsere Wege zuweilen sind! – , solche leuchtenden Tüten erkannten in einem riesigen Stern ihren Wegweiser und folgten ihm nach, – ein Fest für die Augen, dessen eindrückliche Botschaft noch durch die besinnliche und filigran gestaltete Musik von Keith Jarret getragen wurde.

Licht und Weg und die Freude über diese zutiefst weihnachtlichen Phänomene standen im Mittelpunkt der Liedbeiträge, die das Wahlpflichtfach Chor zu Gehör brachte.

Der Text zu „Stern über Bethlehem“ ist inspiriert vom weiten Weg, den die drei Weisen aus dem Morgenland zurücklegen mussten, um schließlich den rettenden König zu finden. Doch dieser Weg meint übertragen auch den Weg, den wir, jeder einzelne von uns, gehen kann, wenn er seinen Retter finden möchte.
Das zweite Lied mit dem Titel „Wieder kommen wir zusammen“ greift in vier Strophen den Brauch mit dem Adventskranz und den vier Kerzen auf und schreibt dann in einer fünften Strophe jeder dieser vier Kerzen eine eigene Bedeutung zu: Kerze des Friedens, Kerze der Wärme, Kerze der Hoffnung und Kerze der Gemeinsamkeit.
Das Wort „Gatatumba“, das dem spanischen Weihnachtslied seinen Titel gibt, heißt eigentlich nichts, – man findet es in keinem spanisch-deutschen Wörterbuch. „Gatatumba“ heißt eigentlich nichts und deswegen alles: Es drückt einfach die unbändige, ungezügelte Freude aus, die uns Menschen angesichts des herannahenden Weihnachtsfestes erfassen kann.
Manche Wege machen müde. Und manches Mal möchte man einfach Halt machen, einfach nicht weitergehen, stehen- oder steckenbleiben, – ohne Antrieb, ohne Kraft, erschöpft. Ein Marsch aus den „Pomp und Circumstance“ von Edgar Elgar, dargeboten von vom Juniororchester unserer Schule, kann all diesen wieder auf die Beine helfen.

Und wenn man müde sind vom vielen Marschieren, so müde wie damals Hänsel und Gretel nach ihrem Irrweg durch den dunklen Wald, dann kommt der Abendsegen aus der Oper von Humperdinck sicher gerade recht…! Und weil wohl jeder von uns schöne Kindheitserinnerungen an diesen Abendsegen hat, – war man eingeladen, doch einfach die Augen zu schließen, – vielleicht bekam der eine oder andere Besuch von diesen vierzehn Englein, die damals den beiden verängstigten Kindern zu einer ruhigen Nacht verhalfen…

Der Schulchor rüttelte im nächsten Programmpunkt wieder wach mit afrikanischen Rhythmen zu einem sehr einfachen Text, der nur „Halleluja“ lautet. Doch was kann unsere Weihnachtsfreude und unsere Dankbarkeit über die welterlösende Geburt des Gotteskindes besser zum Ausdruck bringen, als jenes Halleluja, das die Engel auf den Feldern von Bethlehem den Hirten beigebracht haben…?!

Das Lied „Leise rieselt der Schnee“, das fast alljährlich allerdings keine Feststellung, sondern eher ein frommer Wunsch aller Weihnachts-Romantiker ist, hat der Dichter und Komponist selbst eigentlich mit dem Titel „Weihnachtsgruß“ überschrieben. So grüßte der Schulchor der Schönstätter Marienschule also weihnachtlich.

George Bizet hat für seine Farandole zwei menschliche Bewegungsarten in einem Orchesterstück eingefangen: zunächst den Marsch in „Marcho dei rei“, einen Königsmarsch, von dem während des Konzerts schon des Öfteren die Rede war, – und den Tanz, – mit dieser Art der Bewegung verstehen es Menschen auf der ganz Welt schon seit Menschengedenken, ihre Gefühle in ganz besonderer Weise auszudrücken. Nachdem den Konzertbesuchern Marsch und Tanz hintereinander vorgestellt worden sind, gelingt es Bizet, diese beiden Bewegungsarten kunstvoll miteinander zu verbinden. Die jungen Musikerinnen unseres Schulorchesters luden ein im Geiste mitzumarschieren und zu tanzen.

An Vorabend des Sonntags Gaudete sind wir sind ein Stück des Weges gemeinsam gegangen. Wir haben bedacht, was es heißt, unsere Wege im Lichte und in der Gnade des Advents zu gehen, wir haben uns anziehen lassen von jenem Licht in der Dunkelheit, das seit 2000 Jahren unsere Herzen zu entzünden vermag.
Vor dem Finale, das Chor und Orchester gemeinsam auf die Bühne brachten, galt es Dank zu sagen: Dank an unsere Musik- und Kunstlehrerinnen, die seit Wochen mit viel Phantasie und Kraft an diesem Programm gefeilt und gearbeitet haben: Frau Jocks, Frau Normann-Bühler, Frau Wüst, Frau Maasri, Frau Garmacea, Frau Plath, Frau v. Löbbecke.

Dank an all unsere mitwirkenden Schülerinnen, die gezeigt haben: Advent und Weihnachten ist mehr und muss mehr sein als vorweihnachtliche Betriebsamkeit und Hektik.
Dank an Lutz Haushahn, der verlässlich wie jedes Jahr für die Technik gesorgt hat.

Ganz zum Schluss gab die Schulgemeinschaft allen Konzertbesuchern ein Lied mit für den Heimweg und auch für weiteren adventlichen Wege, indem alle gemeinsam das im Programmheft abgedruckte Lied sangen. Das Lied „Menschen auf dem Weg“ kann zu einem ständigen Wegbegleiter in den nächsten Tagen bis zum holden Weihnachtsfest werden.

(Anne-Kathrein Mering)
Ganz herzlicher Dank gebührt Frau Mering, die es durch ihre einfühlsame Moderation dem Publikum leicht gemacht hat, sich auf den adventlichen Weg und adventliche Lichter einzulassen!

Frau Mering zitierte am Ende des Konzerts einem Text von Phil Bosmans, den dieser mit „Der Weg zum Advent“ überschrieben hat und wünschte allen einen gesegneten Advent und ein frohes Weihnachtsfest:
„Bleib einmal stehn und haste nicht
und schau das kleine stille Licht.
Hab einmal Zeit für dich allein
zum reinen unbekümmert-Sein.
Lass deine Sinne einmal ruhn
und hab den Mut zum gar-nichts-Tun.
Lass diese wilde Welt sich drehn
und hab das Herz, sie nicht zu sehn.
Sei wieder Mensch und wieder Kind
und spür, wie Kinder glücklich sind.
Dann bist, von aller Hast getrennt,
du auf dem Weg hin zum Advent.“

 



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