Eindrücke von der AG Begegnungstreff St. Josef · 15. Juni 2011

Dass soziales Lernen viele verschiedene Facetten haben kann, konnten Schülerinnen der 9ten Klassen in diesem Schuljahr im Rahmen einer neuen AG feststellen.
Wir besuchten alle 14 Tage am Donnerstagnachmittag Bewohner des Altenheims St.Josef in Vallendar: 60 und mehr Lebensjahre liegen zwischen unseren Schülerinnen und den Bewohnern des Seniorenheims, von denen viele unter dementiellen Veränderungen leiden.
Wir hatten uns vorgenommen, einige Stunden am Leben der Menschen im Seniorenheim teilzunehmen: Gymnastik mit Wasserball und Sprungtuch, Waffeln oder Plätzchen backen, nähen, spielen, basteln, singen und vieles andere mehr. Im Vordergrund standen immer die Gespräche, in denen wir vieles aus dem Leben der Bewohner erfahren durften.
Hier Auszüge aus den Berichten der Schülerinnen:

Für mich war die AG eine besondere Erfahrung: Das Zusammentreffen mit diesen Menschen war einfacher, als ich es mir vorgestellt habe und hat sehr viel Spaß gemacht. Man hat ihnen zwar ihre Demenz zum Teil angemerkt, aber es gab viele Erinnerungen, die sie noch mit uns teilen konnten. Dafür waren sie oft körperlich und handwerklich (z.B. beim Basteln) noch sehr fit und hatten viel Spaß beim gemeinsamen Zusammensein. (Carolin Pikullik, 9c)

Ich habe mich für die AG entschieden, da ich den Leuten die dort wohnen eine Freude machen wollte. Die Meisten haben zum Teil keine Angehörigen mehr und freuen sich auf ein wenig Abwechslung vom Heimalltag. Die alten Menschen waren immer sehr froh über unser Kommen, haben viel erzählt und fanden es einfach gut, sich mal mit jungen Menschen auszutauschen. Es war schön zu sehen, dass die Leute trotz ihrer Krankheit noch Freude am Leben haben, aber mir ist auch aufgefallen, dass sie sehr viel über früher reden.
So sind allerdings auch immer sehr witzige Geschichten ans Tageslicht gekommen und es wurde viel gelacht. (Jana Schubert, 9c)

Sehr gut fand ich den Tag, an dem wir unseren Rollstuhlführerschein machten. Dort erfuhr man, wie schwer es ist, selber mit einem Rollstuhl zu fahren und auch andere im Rollstuhl zu schieben.
Das Altersheim selbst fand ich sehr schön. Irgendwie herrschte dort eine angenehme Atmosphäre unter den Bewohner und dem Personal. Die Betreuer haben sich meiner Meinung nach fürsorglich um die Leute gekümmert und waren uns gegenüber aufgeschlossen und freundlich.
Nach dieser Erfahrung würde ich sofort wieder mitmachen. Nur so konnte ich selbst erfahren, wie froh die Bewohner sind, wenn sie einmal Besuch von jungen Leuten bekommen und mit diesen reden können. (Lara Mais, 9c)

Schwungtuch – Wasserbal l – Sonne und ein Sitzkreis im Hof: Das sind die Zutaten für einen fröhlichen Nachmittag im Hof!
In der AG habe ich gemerkt, wie schnell sich die Senioren vom Lachen der Junioren anstecken lassen. Dieser Nachmittag mit Ballspielen ist mir in besonders guter Erinnerung geblieben, weil wir alle zusammen viel Spaß hatten. Vanessa Ditz, 9a