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Adventskonzert 2010 - weltweite Weihnacht... · 12. Dezember 2010

Es gibt Traditionen, die geraten nie in die Gefahr der Erlahmung, weil sie jedes Jahr eine neue, innere Spannung haben. Im Fall des traditionellen Adventskonzertes am dritten Advent in der Marienschule liegt das auch daran, dass in jedem Jahr die fünften Klassen eine so tragende Rolle haben. Und sind Eltern, Großeltern, Geschwister und Freunde vielleicht im ersten Jahr deshalb gekommen, um “ihre Kleine” beim Musizieren oder Spielen zu bestaunen, dann kommen sie im nächsten Jahr, weil die gut anderthalb Stunden in der bereits festlich geschmückten Kirche gut tun. Denn sie sind so ganz anders als der Vorweihnachtsrummel in den Straßen: Authentisch und unprofessionell. Und diese Unprofessionalität ist etwas sehr Schönes, denn jede der hier Agierenden leistet ihren Beitrag zwar vielleicht noch nicht in objektiver Perfektion, aber mit Leidenschaft. Und so konnte Frau Jocks als Vorsitzende der Fachschaft Musik auch in diesem Jahr eine große Schar von Zuhörern begrüßen und sie wünschte allen großen und kleinen Zuhörerinnen und Zuhörern aber auch allen Musikerinnen und Musikern ein schönes Konzert als welt-weite Weihnachtsreise.

Ein Ensemble der fünften Klassen eröffneten das Konzert, nämlich das Wahlpflichtfach Orchester in Klasse 5 unter der Leitung von Frau Jocks und Frau Normann-Bühler. Sie nahmen die Zuhörer gefangen und mit auf die britischen Inseln. „Hark, the herald angels sing“ Von den britischen Inseln ging es dann weiter nach Italien: „Quando nasette nino“, ein traditionelles Weihnachtslied aus Italien.
Viele Lieder haben eine bewegte Geschichte. Viele wissen z.B., dass das Passionslied „Oh Haupt voll Blut und Wunden“ ursprünglich ein Liebeslied war und mit dem neuen Text eine völlig neue Prägung bekam. Auch das folgende Lied „Es ist für uns eine Zeit angekommen“ war die völlige Text-Neufassung und Umwandlung des Argauer Sterndrehermarsches. Allerdings war dieser Sterndrehermarsch schon immer ein Weihnachtslied, nämlich eine Schilderung der Weihnachtsgeschichte. Die heutige Fassung, die es seit den 40er Jahren gibt, hat sich durchgesetzt. Sie heißt „Es für uns eine Zeit angekommen.“

Nach diesem instrumentalen Auftakt folgte das Wahlpflichtfach Chor der 5. Klassen unter der Leitung von Frau Kresser-McCoy und Frau Maasri mit dem Traditional „On Christmas day“.
Nach diesem englischen Traditional kehrte das Konzert musikalisch in unser Vaterland zurück und zwar ins 15. Jahhrundert mit dem 1482 verfassten „Mit diesem neuen Jahre – ein Lied, das nicht besser in die Kirche in Schönstatt passen könnte. „“Mit diesem neuen Jahre, so wird uns offenbare, wie eine Magd fruchtbare, die ganze Welt erfreut. Gelobt muss sein das Kindelein, geehrt muss sein das Mägdelein. Nun und ewiglich zu aller Zeit.“ Das letzte Lied des Wahlfplichtfaches Chor der fünften Klassen passt (leider) in jede Adventszeit, denn niemals in der Geschichte der Menschheit herrscht über all Frieden. Und deshalb kann der Kanon „Gib uns Frieden“ „Dona nobis pacem“ nicht ernst genug gemeint sein und sollte er allen als Ansporn sein dienen, in unseren kleinen Kreisen für etwas mehr Frieden zu sorgen. „Dona nobis pacem“.

Weihnachten weltweit: Inspiriert durch typische Farben und Muster der Kunst und des Handwerkes der unterschiedlichen Kulturen hatten die Schülerinnen des
Wahlpflichtkurses Bildnerisches Gestalten der 5.Klassen leuchtende je nach Kultur anders gestaltete Kugeln geschaffen. Dazu passend wurde weihnachtliche Musik der jeweiligen Kontinente gewählt. Im wahrsten Sinne des Wortes eingeläutet wurde die Präsentation durch den Glockenklang der Geburtskirche von Bethlehem. Danach führt die Reise nach Europa vertreten durch das sicher bekannteste europäische Weihnachtslied. Von dort geht es nach Afrika, Nord- und Südamerika über Indien in den thailändisch-chinesischen Raum. Am Ende symbolisieren alle Kugeln gemeinsam die weltweite Freude über das Weihnachtsfest.” Eine wunderschöne Kombination von Klang und Bild des Wahlfpflichtfaches Kunst der fünften Klassen unter der Leitung von Frau Plath und Frau von Löbbecke.

Auch die Klassen 6abcd hatten sich dem Motto gewidmet und nahmen die Zuhörer musikalisch mit nach Chile. Chile ist doppelt so groß wie Deutschland hat aber nur ein Viertel der Bevölkerung unseres Landes. Und es ist ein sehr gläubiges, katholisch geprägtes Land. Kein Wunder also, dass das Weihnachtslied die Mutter Jesu in die Blick nimmt, die „Senora Dona Maria“. Übrigens feiern die Chilenen Weihnachten im Hochsommer, also war es nicht weiter überraschend, dass dieses Lied einen fröhlichen beschwingten und tanzbaren Rhythmus hat…
Südlich blieb es auch beim zweiten Lied der sechsten Klassen unter der Leitung von Fr. Normann-Bühler, Fr. Jocks und Fr. Plath. Nach Spanien ging es, aus dem das nun folgende Lied stammt: „Campanas de Belen“. Glücklicherweise für den Moderator Herrn Meffert sangen die Quintanerinnen das Lied auf Deutsch. Aber dass es um Glocken geht, das hätte man auch aus dem deutschen Titel entnehmen können. „Glocken erklingen aus Betlehem, hört ihr die Kunde sie bringen.“

Auch moderne Lieder können Traditionals werden und zwar innerhalb von wenigen Jahren. So auch Mary’s boy child, das der Produzent Frank Farian mit seiner äußerst erfolgreichen Gruppe Boney M. 1979 auf Platz 1 in den Charts platzieren konnte. Seitdem ist dieses ursprünglich als Disco-Reggae arrangiertes Lied mit der so eingängigen Melodie in unzähligen Fassungen gespielt worden. Die Fassung der Band unter der Leitung von Herrn Keffer überzeugte auch deshalb, weil sie dem Disco-Original sehr nahe kommt. Und Weihnachten darf durchaus tanzbar sein, wie die Band bewies.

Das Juniororchester unter Leitung von Frau Jocks und Frau Normann-Bühler begann in Amerika. Dort komponierte und textete zwischen 1850 und 1857 der Komponist James Lord Pierpont unter dem Titel „One horse sleigh“ seinen größten Erfolg. Es wird angenommen, dass Pierpont das Lied ursprünglich für den Gottesdienst zum Thanksgiving-Tag komponierte und an der Sonntagsschule, an der er unterrichtete, mit den Kindern einstudierte. Die etwa 40 Kinder lernten die muntere Melodie und den eingängigen Text fast augenblicklich auswendig. Das Lied wurde von der Gemeinde so gut aufgenommen, dass die vortragenden Kinder zur Weihnachtsmesse erneut gebeten wurden das Lied zu singen – seit dieser Zeit gilt das Stück als Weihnachtslied. 1985 errichtete die Stadt Savannah eine Gedenktafel gegenüber der Kirche, und der damalige Bürgermeister John Rousakis erklärte das Lied zu einem „Savannah Song“. Dass eine andere amerikanische Stadt, nämlich Medford, ebenfalls Anspruch darauf erhebt, Geburtsort dieses wohl internationalsten aller Weihnachtslieder zu sein, soll uns nicht weiter beunruhigen. Neben Amerika waren britische Weihnachtslieder im Medley vertreten, so z. B. God Rest You Merry Gentlemen, das wahrscheinlich aus dem 15. Jahrhundert stammt oder Ding Dong Merrily On High, Mary Had A Baby und
Merry Christmas, die alle aus England stammen.

Von England und Amerika ging es nun nach Arabien.
“Bahschet El-Eid”, der Titel des nun folgenden Liedes, das von Joseph Fakhouri komponiert wurde, bedeutet soviel wie Festliche Freude. Das Lied ist ein „Dabkeh“ ein sehr populärer Volkstanz im Mittleren Osten. Wenn man „Dabkeh“ wörtlich übersetzt, dann bedeutet es so viel wie „mit den Füßen stampfen“. Zumeist halten sich die Tänzer dabei bei den Händen, während sie im Rhythmus ihre Füße auf den Boden auftreten. Das besondere am Dabkeh ist außerdem sein einzigartiger Rhythmus, für den Carolin Darscheid an den Bongos sorgte. Außerdem besonders bei der Darbietung des Schulchors unter der Leitung von von Frau Maasri und Frau Wüst war, dass die Sängerinnen das Lied in arabischer Originalsprache darboten.

Der Film “Die Kinder des Monsieur Mathieu” ist ein französisch-schweizerischer Kinofilm aus dem Jahr 2004. Er gehört zu den erfolgreichsten französischen Filmen der vergangenen Jahre, allein in Frankreich lockte dieser gut achteinhalb Millionen Besucher in die Kinos. Er spielt in Frankreich im Jahr 1949. Der arbeitslose Musiker Clément Mathieu (Gérard Jugnot) bekommt eine Anstellung als Erzieher in einem Internat für schwer erziehbare Jungen. Von der Härte des Schulalltags und nicht zuletzt von den ebenso eisernen wie ergebnislosen Erziehungsmethoden des Vorstehers Rachin (François Berléand) betroffen, beginnt er, mit dem Zauber und der Kraft der Musik in das Dasein der Schüler einzugreifen.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten und erheblichem Widerstand durch Rachin gelingt dem begeisterten Musiker und einfühlsamen Pädagogen das kleine Wunder, das Vertrauen seiner Schützlinge zu gewinnen. Mit seinen Stücken, die Monsieur Mathieu nachts selbst schreibt, gibt er den Jungen ein Stück unbeschwerter Kindheit zurück.
Der Film ist absolut sehenswert und die Musik, an der der Regisseur, selbst ein erfolgloser Musiker mitkomponierte, ein Hauptmerkmals dieses Films. So übernahm Popstar Christina Aguilera einfach die Klavierstimme von Vois sur ton chemin für ihre Single „Oh Mother“ vom Album Back to basics. Hören Sie darüber hinaus “Caresse sur l’océan” und “Cerf volant” aus „Die Kinder des Monsieur Mathieu” mit dem Schulchor unter der Leitung von Frau Maasri, begleitet vom Schulorchester unter der Leitung von Frau Jocks.

Vor dem nun folgenden “Feliz Navidad” des Schulorchesters unter Leitung von Frau Jocks dankte Herr Meffert dem Mann, der immer wieder für den rechten Ton sorgte, ohne selbst ein Instrument zu spielen, nämlich der Elternvertreter und professionelle Ton- und Veranstaltungstechniker Lutz Haushahn, der bescheiden hinter seinem Mischpult stand, ohne den aber alle nur optisch, aber akkustisch keinen Spaß an diesem Konzert gehabt hätten.

“Fröhliche Weihnacht Überall”, dieser im Wortsinne internationale Wunsch passte perfekt zum Motto. Herr Meffert wies darauf hin, dass das Logo des Konzertes den Buchstaben „W“ aus unserem M hoch 3 – Logo vom Musikfest wiederverwendet hatte.

Die Musiker fanden einfach nicht nur das von Herrn Wünsch kreierte Logo so gelungen, dass sie es gern wiederverwenden wollten, sondern dachten auch, dass dieses Adventskonzert den Reigen musikalischer Highlights an der SMS im Jahr 2010 abrundet. So hatte es auch dieses Jahr wieder den musikalischen Abend im April mit tollen Einzelleistungen gegeben und die auch klimatisch perfekte Serenade vor den Sommerferien, das Musikfest mit drei Tagen voller Sang und Klang und jetzt dieses traditionelle Adventskonzert. Also: weltweite fröhliche Weihnacht sagen Chor und Orchester in einem peppigen Neuarrangement von Carsten Gerlitz.

Sr. Anneclaire ließ es sich nicht nehmen, den zahllosen Schülerinnen, ihren musikalischen Leiterinnen und Leitern, den ehrenamtlichen Helfern in und vor der Kirche zu danken. Sie nutzte die Gelegenheit, schon jetzt allen Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest zu wünschen.

Einen besonderen Schlusspunkt setzten alle Aktiven gemeinsam mit allen Zuhörerinnen und Zuhörern mit einem gemeinsamen Lied. Und wenn nicht die Statik der Pilgerkirche auf ausgezeichneten starken Holzbalken beruhen würde, dann hätte sich das Dach der Kirch ein klein wenig erhoben.

Erhebend war der Gesang und das Musizieren auf jeden Fall und so sah man auch anschließend noch viele fröhliche Gesichter bei Glühwein und Punsch, den das Kiosk-Team vorbereitet hatte.

(Fotos: Journalismus-AG)

 



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