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Schülerköche kochen in der Küche des Bischofs von Trier · 15. November 2010

Eine ungewöhnliche Erfolgsstory hat die Schülerköchewettbewerb AG der Realschule von Frau Fölbach hinter sich. Sie hatten die Möglichkeit, in den Herbstferien in der Privatküche von Bischof Stephan Ackermann in Trier zu kochen. Doch wie kam es dazu?

Die Schülerinnen Carolin Darscheid, Lena Hildebrand, Sina Haan, Lena Töpfer und Jennifer Wächter aus der 10b und Jaqueline Pöhner aus der 10a gehörten in der 7. und 8. Klasse zur Schülerköchewettbewerb AG von Frau Fölbach. Sie meldeten sich zum Schülerköchewettbewerb an und gewannen auch prompt den Bezirksentscheid in Koblenz und den Landesentscheid in Kaiserslautern. Dass sie als rheinland-pfälzische Landessieger dann am Bundesentscheid in Erfurt teilnehmen durften und dort den 4. Platz belegten, war für das Team und die Marienschule ein außergewöhnlicher Erfolg.

Als dann im Mai 2010 sich die Marienschule am Tag der Katholischen Schulen in Trier vorstellen konnte, überreichte Sr. Anneclaire Bischof Ackermann einen Brief der Schülerinnen mit dem Angebot, dass sie für ihn und seine Gäste kochen möchten – natürlich das Wettbewerbsmenü. Einige Wochen später kam auch prompt die Antwort: Bischof Stephan Ackermann erwartet das Erfolgsteam in den Herbstferien am 20. Oktober 2010 zum Abendessen in Trier!

Es wurden also drei Kisten mit ausgewählten Lebensmitteln gepackt und sich frohgemut auf den Weg nach Trier gemacht. Als zusätzlicher Fahrer und moralische Unterstützung wurde noch Herr Lemke engagiert. Nach kurzer Verschnaufpause um den Dom ging es gleich in die heiligen und gut abgeschirmten Gemächer des Bischofs.

Dort wurde die Kochtruppe gleich im Flur vom Bischof selbst begrüßt; er fragte nach den Namen und den Heimatorten. Ebenso nett wurden die hochmotivierten Köchinnen dann von der Hauswirtschaftsmeisterin des Bischofs, Frau Conrad, in die Sitten und Gewohnheiten eines besonderen und sehr stilvollen Haushaltes eingeführt.

Tatsächlich durften die Marienschülerinnen in der persönlichen Küche des Bischofs all die Gerichte zubereiten, mit denen sie rheinland-pfälzische Landesmeister geworden waren; diesmal für 11 Personen. Herr Lemke, der schon überlegte, ob er vor Ort überhaupt gebraucht würde, war mit viel Arbeit an der Spüle eingedeckt. Alle Schülerinnen gaben sich große Mühe, dass alles wirklich perfekt funktionierte. Immer wenn der Bischof etwas brauchte, drückte er auf einen Knopf, so dass in der Küche ein Lichtzeichen darauf aufmerksam machte, dass weiter serviert, Wein eingeschenkt oder abgeräumt werden konnte.

Gekonnt mit zwei Tellern auf der Hand gingen die Schülerinnen in den schön dekorierten Raum, stellten sich hinter die Gäste und platzierten dann gleichzeitig die Teller von rechts vor jeden Gast. Wie genau und diszipliniert alles passen musste, war für die Schülerköche doch eine neue Erfahrung. Nachdem die Nachspeise in gleicher Weise serviert war, stellten sich erste Ermüdungserscheinungen ein, dennoch musste jetzt die Küche wieder auf Vordermann gebracht werden.

Das Gespräch des Bischofs mit den Gästen lief wohl sehr gut, so dass noch Espresso … nachgeordert wurde. Schon nach 22 Uhr ging es an den Abschied. Trotz dieser späten Stunde nahm sich Bischof Ackermann noch mal Zeit für die jungen Köche, er lobte das Menü und ging dann noch mit allen in seine Hauskapelle, wo er noch einen persönlichen Segen und die besten Grüße nach Vallendar mitgab.

Alle waren froh, dass die Aktion so gut verlaufen war, Planung von Material und Zeit, das „Miteinander-Arbeiten“ gestaltete sich perfekt. Großes Lob an die Schülerinnen, die in ihren Ferien für ihren Bischof und seine Gäste kochten. Es war allen eine Ehre und ein echtes Erlebnis. Man konnte den Bischof als sehr menschlich und sympathisch erleben.

Müde und erschöpft – aber trotzdem dankbar für eine außergewöhnliche Begegnung – kamen alle nach Mitternacht wieder nach Hause. (Fölbach / Lemke)

 



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