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"Just five hours by car!" - Großes Brasilien · 9. September 2010Die Dritte im Bunde unserer Brasilienfahrerinnen ist Christiane Münzel, Abi 2010. Hier ihr Bericht über den Rotary-Austausch mit Brasilien. Mein Name ist Christiane Münzel und ich gehöre zum Abiturjahrgang 2010 der SMS.
„So how long do we have to go to your house?“ “To Rio Preto? Oh it’s right next to Sao Paulo. Just 5 hours by car.” – Das war das erste, was ich über Brasilien lernte: die Größenverhältnisse sind einfach nicht vergleichbar mit deutschen. In einem Land, das allein größer ist als ganz Europa, sind 500 Kilometer tatsächlich ein Katzensprung!
Zu Hause angekommen (und endlich fertig mit Staunen) lernte ich dann auch meine Austauschpartnerin Flora kennen, die etwas jünger und wesentlich ruhiger als ihre (für Brasilien typische) temperamentvolle aber herzliche Schwester ist.
Isis hatte genau wie ich im Winter die Schule beendet und wartete zu der Zeit, als ich in Brasilien war, auf ihren Studienplatz. Und wie bringt man in Brasilien die Zeit besser herum, als bis mittags zu schlafen, sich ein bisschen zu entspannen und die Nacht durchzufeiern?! So nahm Isis mich öfters mit, wenn sie sich abends mit Freunden in einer Bar traf oder auf eine Party ging.
Da meine Gastmutter halbtags arbeitete und Isis ihre Nachmittage mit Vorliebe vor dem Fernseher verbrachte (später fand ich heraus, dass das daran lag, dass man es in der Sonne selbst im anbrechenden Winter nicht lange aushielt), war es ein wahrer Segen für mich, dass ich schon in meiner ersten Woche einige deutsche Austauschschüler kennenlernte, die schon seit fast einem ganzen Jahr in meiner Stadt lebten, und mit denen ich mich auf Anhieb super verstand.
So bekam ich im Laufe der Zeit einiges vom Leben in Brasilien mit: angefangen von der offenherzigen Art (Brasilianer küssen, drücken und berühren unheimlich gern), über ein paar Brocken Portugiesisch (irgendwann versteht man Dinge wie „não fala brasileiro“, „que linda!“ und „ela é da Alamanha“), ein bisschen vom Tagesablauf natürlich (der Tag fängt eigentlich erst um 1 Uhr nachts an) bis hin zu „typisch Brasilianischem“: Meine Gastfamilie hat nicht nur versucht, mir möglichst viele landestypische Speisen vorzuführen (aus Zuckerrohr kann man tatsächlich nicht nur Schnaps machen und Churros sind mit das Beste, was ich je gegessen habe!), sondern mir auch die hohe Stellung von Karneval und Samba erklärt. Aber natürlich wollten sie mir auch so viel wie möglich vom Land zeigen. So sind wir über ein verlängertes Wochenende in die Berge gefahren. Es ist kaum zu glauben, wie sehr sich die Landschaften innerhalb eines einzigen Landes unterscheiden können! In Delfinópolis ist alles sehr ländlich, kleine offene Kneipen, in denen den ganzen Tag freundliche, braungebrannte Latinos sitzen, winzige Lebensmittelgeschäfte und schlechte Straßen, alles sehr bunt und lebendig – ich habe mich gleich in diesen Anblick verliebt! Aber das eigentliche Highlight unseres Ausflugs lag außerhalb der Stadt, eine Stunde Fahrt durch das Naturschutzgebiet „Serra da Canastra“, über holprige Straßen aus rotem Sand, bis zu unserem Ziel: den Cachoeiras (Wasserfällen).
Diese waren nicht nur atemberaubend schön, sondern auch unheimlich kalt, aber ich konnte es mir einfach nicht nehmen lassen, mit dem Freund meiner Gastmutter und dem Freund meiner Austauschpartnerin in einer so wunderschönen Umgebung schwimmen zu gehen. Abgerundet wurde unser Ausflug von einem traditionellen Fest, welches die Farmerfamilien, die in den Bergen leben, an unserem letzten Abend feierten, und zu welchem wir eingeladen wurden – wieder eine Gelegenheit, jede Menge unbekanntes aber sehr gutes Essen, sowie brasilianische Bräuche kennenzulernen.
Ich freue mich sehr und bin unheimlich dankbar dafür, dass ich eine so einzigartige und wunderbare Erfahrung machen durfte. Heute kann ich es kaum erwarten, wieder nach Brasilien zu reisen, um alle zu besuchen, und um noch mehr Facetten dieses faszinierenden Landes kennenzulernen, und kann jedem, der die Möglichkeit hierzu bekommt, nur empfehlen, sie zu ergreifen!
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