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Sonne, Samba, Strand und Mehr · 1. September 2010Ein Kurzaustausch in Brasilien Rebekka Jeschke (MSS 12) berichtet von einem Kurzaustausch, den der Rotary Club Westerwald organisiert hatte. Rotary ist die weltgrößte Serviceorganisation, die sich neben anderen caritativen Zielen den internationalen Jugendaustausch auf die Fahnen geschrieben hat. (Meffert) Ich hatte knapp ein viertel Jahr auf diesen Augenblick gewartet und jetzt, wo es endlich soweit war, konnte ich es nicht glauben. Wenn ich am nächsten Tag aus dem Flugzeug steigen würde, würde ich in einer ganz anderen Welt, ca. 10.000 km von zu Hause entfernt, vier Wochen meiner Ferien verbringen – Brasilien. Der Flug verlief ohne Probleme. Ich landete früh morgens in São Paulo, der größten Stadt in Latein Amerika, sodass es noch dunkel war. Der Blick aus dem Fenster eröffnete mir eine Szene, die ich vorher noch nie so erlebt hatte: Ich sah die Lichter der Stadt, über die das Flugzeug schon seit ungefähr einer halben Stunde flog, bis zum Horizont. Es war wunderschön und führte mir, nun wirklich in der Realität, die etwas anderen Dimensionen dieses Landes vor Augen. Nachdem ich mich zwei Stunden lang durch die Kontrollen am Flughafen geschlagen hatte, traf ich endlich auf einen Teil meiner Gastfamilie. Die Begrüßung war sehr herzlich und offen, sodass ich mich sofort wohl gefühlt habe. Mit meiner Gastschwester, mit der ich am meisten zu tun hatte, unterhielt ich mich auf Englisch, was auch wirklich gut klappte. In Brasilien ist es gar nicht so normal, dass 17-jährige Schüler Englisch sprechen können, da diese Sprache kein normales Schulfach ist, sondern privat in extra Sprachschulen erlernt werden muss. Ein Feiertag rückte näher und somit ein verlängertes Wochenende. Die Familie beschloss, einen Kurzurlaub zu machen und ich durfte wählen, ob ich lieber ans Meer oder in die Berge fahren wollte. Ich entschied mich für die Berge, da ich das Meer ja direkt vor der Haustür hatte. Es war ein sehr interessanter Ausflug, da die Bergregion in keinster Weise mit der Strandregion zu vergleichen ist. Es gibt kaum befestigte Straßen, sondern nur „Sandstraßen“ mit Schlaglöchern und das, wenn es hoch und runter geht. Die Werktage verbrachte ich eigentlich immer am Strand oder ich ging mit einer der drei Schwestern in die Stadt, um irgendwelche Erledigungen zu machen. Shoppen konnte man leider nicht so gut, weil die Klamotten sehr, sehr teuer waren. Das war ein echtes Manko ;). Meine Gastschwester und ich packten die Koffer und nahmen, mit anderen Austauschschülern aus Deutschland und auch der Türkei, an einer organisierten Busreise teil. Die ersten zwei Tage regnete es nur, allerdings besichtigten wir an diesen ohnehin „nur“ zwei andere Städte, die auch sehr schön waren. Unter anderem waren wir in Petrópolis, wo sich die ehemalige Sommerresidenz der portugiesischen Königsfamilie – Brasilien unterlag früher der portugiesischen Monarchie- befand, die nun ein Museum ist. Erst am dritten Tag der Reise besichtigten wir Austauschschüler mit unseren Betreuern endlich die Stadt Rio de Janeiro. Diese hat viel zu bieten, sowohl Neues als auch Altes. Außerdem ist sie von Meer und Bergen umgeben, was ihr noch zusätzlich einen besonderen Charme verleiht. Allerdings war auch in dieser Stadt die Armut sehr präsent: In Rio befindet sich, so wurde uns erzählt, die größte Favela ganz Südamerikas. Wir fuhren auf einer Straße mit dem Bus daran vorbei und es war kaum zu glauben: Schaute man rechts aus dem Fenster sah man dieses riesige Armenviertel und schaute man links nach draußen, blickte man auf das teuerste Wohnviertel der Stadt. Natürlich besichtigten wir auch DIE Touristenattraktionen schlecht hin: den Cristo Redentor (Christus der Erlöser) und den Pão de Açucar (Zuckerhut). Die Christusstatue beeindruckte mich aufgrund ihrer Größe, ihres Standortes und der Atmosphäre wirklich sehr. Dort hörte ich auch zum ersten Mal eine richtige Sambagruppe, was mir super gefiel. Nach vier Wochen hieß es dann auch schon wieder Abschied nehmen. Ich freute mich wirklich sehr auf zu Hause, weil mein Auslandsaufenthalt, trotz vieler schöner auch einige negative Erlebnisse hatte. Auf jeden Fall kann ich sagen, dass es eine sehr gute Erfahrung war und ich sehr dankbar für eine solche Möglichkeit war und auch immer noch bin. Ich würde es jederzeit wieder machen und kann ein solches Erlebnis wirklich nur empfehlen. (Rebekka Jeschke, MSS 12)
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