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Gottfried Dahm berichtet der 10d über Ruanda · 14. Juli 2009

Der ehemalige Verbandsbürgermeister von Ransbach – Baumbach berichtete den Schülerinnen über seine Besuche in Ruanda.


Lake Ruhera in Ruanda.

Bei Recherchen für ein Referat haben zwei Schülerinnen der Klasse 10d, Litischa Cardinale und Vanessa Schwaderlapp, den Bürgermeister ihrer Verbandsgemeinde über Ruanda befragt.
Durch diese Begegnung entstand die Idee, den begeisternden Politiker in die Schule einzuladen. So wurde Herr Dahm in der letzten Woche vor den Ferien erwartet. Er kam mit einem Helfer und vielen Fotos von seinen Reisen.
Bereits zu Beginn der Partnerschaft des Landes mit Ruanda ist Gottfried Dahm mit einer Delegation in das afrikanische Land gereist. Er kam mit vielen Eindrücken zurück und organisierte eine Partnerschaft seiner Verbandsgemeinde mit einer Kirchengemeinde in Ruanda.
Ruanda ist ein Land in Ostafrika, welches früher belgische Kolonie war. Daher war die Amtssprache bis im letzten Jahr französich. Heute ist englisch die offizielle Amtssprache.
Tourismus gibt es kaum, da die Infrastruktur fehlt. Dabei ähnelt das Klima dem unseren im Frühsommer. Das Land liegt in einer Höhenlage von 1300 – 4000 m üNN. Die Temperaturen liegen zwischen 20 – 35 °C, die Sonne geht jeden Tag gegen 6 Uhr auf und gegen 18 Uhr wieder unter. Es gibt keine Jahreszeiten. Das Klima erlaubt bis zu vier Ernten im Jahr. Daher herrscht im Land kein Hunger. Angebaut werden u.a. Kartoffeln, Rüben und andere uns bekannte Feldfrüchte.
In dem zentralistisch organisierten Land führen alle Wege in die Hauptstadt Kigali. Bis auf wenige Straßen sind alle anderen Wege sehr schwer befahrbar. Daher sind auch kleine Entfernungen nicht schnell zu bewältigen.


Die Hauptstadt Kigali.

Herr Dahm erklärte, dass die Menschen in Ruanda immer in Bewegung sind. Entweder zu Fuß oder mit dem Hauptfortbewegungsmittel – dem Fahrrad.
Er berichtet auch über die Freundlichkeit und die Kreativität der Einheimischen.
Ruanda ist ein Land ohne Energieressourcen. Strom wird aus dem Nachbarland Uganda eingekauft. Es gibt im ganzen Land kein Kraftwerk. Daher heizen die Menschen mit Holz. Dabei entsteht das Problem der zunehmenden Abholzung der Wälder. Erosion ist die Folge.
Dabei kommt ein grundlegendes Problem des Landes zum Vorschein: Die mangelnde Bildung der Menschen. Traditionelles Verhalten stellt das Land vor ökologische Probleme, neue Technologien werden nicht angenommen. Dazu kommt das hohe Bevölkerungswachstum.
Hygienische Probleme entstehen durch die fehlende Kanalisation, Trinkwasser und Abwasser fließen in denselben Flüssen des hügeligen Landes. Dadurch werden Krankheiten übertragen.
Die Regierung hat versucht Siedlungen zu bauen, um die Menschen aus den Slums heraus zu bekommen. Aber für die meisten Menschen sind diese Häuser nicht finanzierbar.
Herr Dahm berichtete über den Bürgerkrieg und den Genozid 1994. Er hatte Gedenkstätten und Waisenhäuser besucht. Die Schülerinnen bekamen durch die Bilder einen Eindruck von der Grausamkeit des Krieges. Waisenkinder wurden in privaten Haushalten aufgenommen, morgens kamen die Jungen und nachmittags die Mädchen. Sie erhielten Unterricht und eine Mahlzeit. Diese ehrenamtlichen Helfer wurden mit Spendengeldern aus Rheinland – Pfalz unterstützt.
Ein weiteres großes Problem im Land ist AIDS. Man geht davon aus, dass mehr als 1/3 der Bevölkerung infiziert ist.
Durch Spendengelder werden Frauenhäuser für infizierte Frauen unterstützt.
Zum Ende seines Vortrags berichtete Herr Dahm über die Partnergemeinde von Ransbach – Baumbach. Sie heißt Rukoma und liegt östlich der Hauptstadt Kigali. Eine der Nil – Quellen entspringt auf dem Gebiet der Gemeinde. Sie besteht aus ca. 15000 Katholiken. Bilder vom Pfarrer und vom Bürgermeister gaben den Schülerinnen einen Eindruck von den Menschen.
In Ruanda besteht Schulpflicht – obwohl viele Kinder nicht in die Schule gehen.
Herr Dahm berichtete über das erste große Partnerschaftsprojekt. Ein Ausbildungs- und Handwerkerprojekt in dem junge Männer und Frauen den Beruf des Mechanikers, Holzbauers oder der Schneiderin erlernen können, wurde durch die Gemeinde Ransbach – Baumbach mit 20000 € unterstützt. Nun muss noch das Problem des Stroms gelöst werden. Die Kosten sind sehr hoch und die Menschen vor Ort haben noch keine Lösungsmöglichkeiten.
Weiterhin wird ein Waisenhaus unterstützt. Kleine Beträge helfen hier schon weiter.
Nach einer anschließenden Diskussion endete ein interessanter Vormittag. Herr Dahm bat die Klasse noch um Mithilfe, vielleicht bei einer Aktion in der Schule auch die Gemeinde Rukoma zu bedenken. Es sagte zu, dass Spendengelder vollständig im Land ankommen. Die Landesregierung in Mainz bezahlt Organisation und Verwaltung vor Ort.
Vielen Dank sagt die Klasse 10d. (Drautzburg)

Quelle Bild 1: dmitri 66 / Flickr
Quelle Bild 2: oledoe / flickr

 



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